Waidhofen wählt
FPÖ-Spitzenkandidat: Habe "Mein Kampf" gelesen
Eine unschuldige Frage in einem Fragebogen anlässlich der Wahl in Waidhofen an der Ybbs schlägt jetzt hohe Wellen. "Welches Buch haben Sie zuletzt gelesen?" wollten wir von allen Spitzenkandidaten wissen. Die Antwort von Josef Gschwandegger schockiert jetzt viele: "Mein Kampf". Jetzt erklärt sich der Politiker.
WAIDHOFEN/YBBS. Am 30. Jänner wählt die Statutarstadt Waidhofen. Genau die richtige Zeit also um die Spitzenkandidaten etwas näher kennenzulernen und vorzustellen. Die BezirksBlätter und MeinBezirk.at haben dies unter anderem mit einem Fragebogen gemacht. Die Fragen: Eigentlich lieb und nett: Freizeit, Lieblingslied, Buch. Doch eine Antwort schockiert.
"Super Trouper" und "Mein Kampf"
Während Josef Gschwandegger, Spitzenkandidat der FPÖ, beim Musikgeschmack noch recht sicher ist: "ABBA - Super Trouper", kommt er bei der Nachfrage nach dem Buch, das er zuletzt gelesen hat, gehörig ins Schwimmen. "Das muss wohl 'Mein Kampf' gewesen sein", sagt er.
Auf krone.at behauptet Gschwandegger, ungenau zitiert worden zu sein. Er streitet aber nicht ab, "Mein Kampf" gelesen zu haben. Wir haben Gschwandegger am Dienstagnachmittag nochmals erreicht. Gegenüber BezirksBlätter und MeinBezirk.at erklärt er:
"Ich habe 'Mein Kampf' schon vor längerer Zeit gelesen. Ich lese generell wenig, vielleicht ein Buch im Jahr."
Nachdem er einige Stunden Zeit zum Nachdenken gehabt hat, kommt Gschwandegger auch auf ein anderes Buch. "So sind wir" von Christian Hafenecker, FPÖ Generalsekretär bis 2020. Das habe er auch vor Kurzem gelesen.
Am Abend haben sich die Landespartei-Geschäftsführer von ÖVP und SPÖ zu Wort gemeldet. Sowohl Bernhard Ebner (ÖVP) als auch Wolfgang Kocevar (SPÖ) fordern den Rücktritt von Gschwandegger.
"Mein Kampf" ist nicht verboten
Das Lesen oder auch der Privatbesitz von "Mein Kampf" sind in Österreich nicht verboten. Die unkommentierte Originalausgabe darf jedoch nicht mehr in Umlauf gebracht werden, da dies als Wiederbetätigung nach dem Verbotsgesetzt eingeordnet werden könnte. 2016 ist eine neue, kommentierte Ausgabe erschienen, in der Historiker Hitlers Einlassungen in einen historischen Kontext stellen.
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