HTLer sind Weltmeister
Bei einem Wissenschafts-Wettbewerb setzten sich Ybbstaler gegen weltweite Konkurrenz durch.
WAIDHOFEN/YBBSTAL. Was passiert, wenn zwei begeisterte Slackliner (ein Sport ähnlich dem Seiltanzen) die Höhere Technische Lehranstalt Waidhofen absolvieren? Sie revolutionieren den Trendsport mit einer automatisierten Spannvorrichtung und werden damit Weltmeister.
Sicheres System
"Slacklines werden mit einer Ratsche gespannt. Das ist gefährlich, weil unter Spannung das Getriebe brechen kann. Diese Systeme sind für andere Anwendungsgebiete konzipiert", erklärt HTL-Absolvent Jonathan Reisinger und Miterfinder der Slackline-Spannvorrichtung. Die Spannung des Bandes ist allerdings immer unterschiedlich, weil es bis dato keine Norm und keine Automatisierung gab. Lässt sich die Spannung nach Newton genau einstellen, kann das gleiche Voraussetzungen schaffen und Unfällen im Training vorbeugen. "Gerade bei Wettbewerben braucht es gleiche Voraussetzungen für alle Teilnehmer", so Daniel Höllerer, die zweite Hälfte des Erfinder-Teams.
Sportliche Revolution
Mit der herkömmlichen Methode braucht es zum Spannen einer Slackline zwei Personen und 45 Minuten Zeit. "Jetzt geht das auch alleine in zehn Minuten", so die beiden.
Als Bundessieger beim österreichischen "Jugend Innovativ"-Preis durften Jonathan Reisinger und Daniel Höllerer mit ihrem Spannkonzept das Land beim "European Union Contest for Young Scientists" in Brüssel vertreten. Sie schnappten sich den ersten Platz und setzten sich damit gegen 90 Teams aus Europa, China, Südkorea, Russland, Kanada und den Vereinigten Staaten von Amerika durch. Als Preisgeld gibt es für die beiden Ybbstaler eine Reise und ein Jahr lang monatlich 400 Euro, um das Projekt fortzuführen. Statt zu feiern, wird schon wieder weitergearbeitet. "Wir haben unser Team schon um eine Person erweitert, um das Spannkonzept noch zu optimieren, damit wir damit auf den Markt gehen können", so Jonathan Reisinger und Daniel Höllerer voller Tatendrang.
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