Keine Bankstelle mehr für Sonntagberg

SONNTAGBERG. "Das Bankgeschäft hat sich stark verändert. Wir sind mit vielen Herausforderungen konfrontiert. Niedriges Zinsniveau, ausufernde Vorschriften, zunehmende Digitalisierung und ein geändertes Kundenverhalten", erklärt Gottfried Losbichler von der Raiffeisenbank Ybbstal.

Steigende Kosten

Deshalb wurde der Beschluss gefasst, ab 1. April die Bankstelle Rosenau mit Kematen und die Bankstelle Böhlerwerk mit Waidhofen zusammenzuführen. "Unsere Kunden erwarten qualitätsvolle Beratung mit individuellen Lösungen und zeitliche Flexibilität des Beraters. Diese Standards sind in kleinen Bankstellen nicht mehr zu halten", so Johann Galbavy, Direktor der Raiffeisenbank Ybbstal.

Keulenschlag für Gemeinde

Für den Sonntagberger Bürgermeister eine Hiobsbotschaft: "Als die Vertreter der Raiffeisenbank Ybbstal am 15. Februar die Gemeinde erstmals informierten, dass sich die Raiffeisenbank bis auf einen Bankomaten in Böhlerwerk aus Sonntagberg zurückziehen wolle, traf die Gemeindeverantwortlichen diese Hiobsbotschaft wie einen Keulenschlag. Noch dazu, wo es sich bei der Marktgemeinde Sonntagberg um die einwohnermäßig zweitgrößte Gemeinde im Genossenschaftsgebiet handelt. Unmissverständlich wurde der Raiffeisenbank mitgeteilt, dass die Gemeinde mit diesen Absichten nicht einverstanden sei", erklärt Ortschef Thomas Raidl.

Keine Entlassungen

"Es folgten in den letzten Tagen Verhandlungsrunden, welche das Ergebnis brachten, dass in den Ortsteilen Böhlerwerk und Rosenau in den bestehenden Raiba-Räumlichkeiten die Infrastruktur für Geldbehebungen, Kontoinformationen und dem Zahlungsverkehr (Überweisungen) erhalten bleibt", so Raidl.
Zusätzlich wird in Rosenau tageweise auch eine personelle Besetzung gewährleistet sein. Entlassungen gibt es zum Glück keine. Die betroffenen Mitarbeiter – Thomas Kefer, Daniela Heigl, Karl-Heinz Haumer und Elke Gressl – werden die Teams in Waidhofen, Kematen und Neuhofen verstärken.