"Tag gegen Armut"
Immer mehr Delogierungen in Wels
Anlässlich des "Tags gegen Armut" am 17. Oktober wird erinnert: Das Soziale Wohnservice Wels begleitet Armutsbetroffene unkompliziert und rasch durch Zeiten der Unsicherheit.
WELS. 1,2 Millionen Menschen in Österreich und rund 156.000 in OÖ gelten als armutsgefährdet. Das Soziale Wohnservice Wels ist tagtäglich damit konfrontiert. „Wenn das eigene Leben nach einem Wohnungsverlust völlig aus der Bahn geworfen wird, leisten wir einen unverzichtbaren Beitrag zur Stabilisierung und Neuorientierung“, so Vorsitzende Petra Wimmer. Corona und Lockdowns hätten die Menschen zusätzlich unter Druck gesetzt. „Während der unsicheren Zeiten haben wir durchgehend die Notschlafstellen ganztägig geöffnet gehalten und Menschen, die grundsätzlich wohnversorgt sind, mit einer Care-Paket-Verteilung unterstützt – auch dank vieler beherzter Organisationen und Privatpersonen", so Geschäftsführerin Bettina Reichhold.
Wohnungsverlust unvermeidbar
Stundung und Aufschub der Mieten hätten anfangs geholfen, doch mittlerweile kämen immer mehr Menschen, bei denen eine Delogierung unvermeidbar sei. Die Schere zwischen Arm und Reich klaffe noch mehr auseinander. „Armut ist komplex und braucht Maßnahmen auf vielen Ebenen. Die wirksamsten Mittel sind gerechte Entlohnung und ein Mix aus Geld- und Sachleistungen. Wenn Eltern genug verdienen, um eigenständig leben zu können, sinkt auch die Kinderarmut“, so Wimmer.
Eine Maßnahme sei das Projekt „zuhause ankommen“ mit Vergabe von rund 250 Wohnungen in fünf Bundesländern. "Doch die Kostenübernahme von Mietzinsrückständen und Ausbau für professionelle Begleitung würden die sozialen Folgekosten deutlicher verringern. Vor allem Kinder und ältere Personen vor dem Trauma wie Wohnungs-/Schulwechsel zu bewahren, wäre ein wesentlicher Beitrag zur Gesundheit,“ so Reichhold.
Kontakt und Info
Soziales Wohnservice Wels
Eisenhowerstraße 37
Telefon: 07242/64930
sws-wels.at
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