Pensionist von vermeintlichem Geheimpolizisten angerufen

Die Täter gehen immer nach dem gleichen Schema vor und versuchen die Angerufenen in ein Gespräch zu verwickeln. | Foto: Gajus/Fotolia
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WELS. Am 31. Jänner um 10.10 Uhr nahmen Beamte des Landeskriminalamtes nach einem vertraulichen Hinweis mit einer 80-jährigen Pensionistin aus Wels Kontakt auf. Diese gab an, dass sie am 30. Jänner um 1.00 Uhr von einem Mann angerufen wurde, der sich als Polizist einer geheimen Polizeiabteilung ausgab. Er sprach hochdeutsch und verwickelte sie in ein Gespräch über Einbrecher und offene Grenzen, wobei er sie geschickt ausfragte und die Pensionistin dazu brachte, über ihre Bargeldbestände und ihre Einlagen auf Sparbüchern Auskunft zu geben. Losungsworte verriet die Frau allerdings nicht. Weiters entlockte der Anrufer der Pensionistin ihre Handynummer und beendete das Gespräch auf dem Festnetz, um am Handy anzurufen. Da ihr der Mann jedoch verdächtig vorkam, fragte die 80-Jährige mehrmals nach, insbesondere wegen der hochdeutschen Aussprache. Der Mann beendete daraufhin das Gespräch. Tags darauf rief derselbe Mann gegen 9.00 Uhr erneut an. Die Pensionistin erkannte ihn an der Stimme wieder, ließ sich aber auf kein weiteres Gespräch ein und legte auf.

Türkische Callcenter Mafia

Aktuell gelangen vermehrt Anzeigen bei der Polizei nach dem beschriebenen Schema ein. Die Polizei bezeichnet die Tätergruppe als "Türkische Callcenter Mafia". Dabei rufen deutschsprachige Täter vorwiegend ältere Personen an und stellen sich als Kriminalpolizei vor. Es wird behauptet, dass Personen einer kriminellen Gruppierung festgenommen wurden, dass aber Mittäter noch flüchtig wären. Bei den Festgenommen wären Hinweise gefunden worden, dass ein Angriff auf das Vermögen der Angerufenen bevorstehen würde. Daher werden die Angerufenen aufgefordert, ihr Bargeld abzuheben und alle sonstigen Wertgegenstände in Sicherheit zu bringen. In weiterer Folge sollen die Angerufenen das Geld dann entweder per Überweisung oder in einem Postpaket in die Türkei übermitteln.
Die Angerufenen werden bei den Telefonaten massiv beeinflusst, über alles Stillschweigen zu bewahren, auch gegenüber "anderen" Polizeibeamten und Bankbeamten, weil diese nichts von den Ermittlungen wüssten oder sogar in die kriminellen Machenschaften involviert wären.

Wie kann ich mich schützen?

• Sofort auflegen

Um sich vor Betrügern am Telefon zu schützen, soll man sich gar nicht erst auf ein Gespräch einlassen, sondern am besten sofort auflegen. In dem Moment, wo man sich auf den Anrufer einlässt, wird es schwer. Die Person am Ende der Leitung ist gut geschult und darauf trainiert, einen bei der Stange zu halten. Sie wissen genau, wie sie jemanden ködern können.

• Von der Telefonnummer am Display nicht täuschen lassen
Um die eigene Glaubwürdigkeit zu erhöhen, manipulieren die Betrüger gezielt die eigene Rufnummer, die am Telefondisplay des Opfers aufscheint.
Die Täter senden dabei durch Telefonnummer Spoofing die Polizeinotrufnummer +430133 mit, sodass diese bei den Opfern am Display erscheint und untermauern soll, dass der Anruf tatsächlich von der Polizei kommt. (Die Polizei ruft jedoch nie vom Polizeinotruf 133 an)

Weitere Tipps
• Die Polizei wird sie niemals um Geldbeträge am Telefon bitten.
• Geben sie am Telefon keine Details zu Ihren finanziellen Verhältnissen preis.
• Übergeben sie niemals Geld an unbekannte Personen.
• Ältere Menschen sollten sich am Telefon nicht verunsichern oder unter Druck setzen lassen. Im Zweifelsfall gehen sie zur nächsten Polizeiinspektion.

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