FH-Roboter kontrollieren radioaktives Material

Michael Zauner (li.) und Raimund Edlinger mit dem Roboter beim Wettbewerb in Brisbane. | Foto: FH OÖ
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WELS. Um in Zukunft die Inspektoren bei ihrer gefährlichen Arbeit mit radioaktivem Material unterstützen zu können, veranstaltete die Internationale Atomenergiebehörde IAEA einen Roboter-Wettbewerb in Brisbane/Australien. Dabei mussten selbst entwickelte Roboter die Tätigkeiten von Inspektoren erledigen und auch den unwirtlichen Umgebungseinflüssen standhalten. Sehr erfolgreich war ein Automatisierungstechniker-Team der FH OÖ Wels dabei, das gemeinsam mit der bayrischen Firma Active Roboticx einen Roboter für derartige Einsätze entwickelt hat. Bei den kniffligen Aufgaben konnte das Team die internationale Jury überzeugen.
Radioaktive Abfälle von Atomkraftwerken werden in Fässern gelagert. Inspektoren kontrollieren in regelmäßigen Abständen diesen Atommüll, zählen und identifizieren routinemäßig die Behälter und führen Messungen durch. Damit kann die unzweckmäßige Verwendung von strahlendem Material verhindert und die Bevölkerung geschützt werden.
27 Teams aus 17 verschiedenen Nationen hatten sich für den Wettbewerb angemeldet. Zugelassen wurden nur 12 Gruppen. Darunter auch das Welser Team mit den beiden wissenschaftlichen Mitarbeitern Raimund Edlinger und Michael Zauner. In diesem exklusiven Starterfeld konnten die Roboterentwickler ihr Können unter Beweis stellen.

Zivilbevölkerung vor Schäden schützen

Unter Zeitdruck führten die Roboter im Wettbewerb die Aufgaben der Inspektoren aus – teils ferngesteuert und teils autonom. „Ein Ziel ist es, die sich immer wiederholenden Aufgaben und gleichzeitig die erhöhte Strahlenbelastung für die Prüfer zu reduzieren. Um dies zu erreichen, sollen in Zukunft mobile Roboterplattformen Teilaufgaben übernehmen“, erzählt Raimund Edlinger. „Ein solcher Roboter soll die Lagerbereiche autonom abfahren und Veränderungen beim Lagerbestand feststellen können. Diese sind über ID-Tags gekennzeichnet oder über ihre Form bzw. Geometrie eindeutig zu identifizieren. Damit kann das Verschwinden oder die unzweckmäßige Verwendung von strahlenden Materialen verhindert werden und somit die Zivilbevölkerung vor Schäden geschützt werden“, erklärte Craig Everton, Director IAEA Safeguard Section bei seiner Eröffnungsrede.

Langjährige Robotererfahrung

„Um an solchen hochkarätigen Veranstaltungen teilnehmen zu können, bedarf es an einem großen Know-how im Bereich der mobilen Robotertechnologie, dem autonomen Fahren und der dreidimensionalen Erfassung der Umgebung“, erklärt der Welser Roboterforscher Michael Zauner. „Weiters ist auch die konstruktive Umsetzung des Roboters von großer Bedeutung, denn die Roboter müssen sich nach einem Einsatz einem Dekontaminierungsprozess unterziehen.“
Diese Schlüsseltechnologien wurden in den letzten Jahren von der Forschungsgruppe für mobile, autonome Robotersysteme unter der Leitung von Raimund Edlinger und Michael Zauner am Campus Wels erfolgreich umgesetzt.
„Dieser internationale Roboter Wettbewerb war für uns eine tolle Gelegenheit, unsere Forschungsarbeit der letzten Jahre unter Beweis zu stellen“, berichteten die beiden Forscher unisono. Weiters war die Anerkennung von den anderen Teilnehmern und der Fachjury eine große Bestätigung für das innovative Konzept und die erbrachte Leistung.

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