FH Wels sichert Lebensmittelqualität in Tansania

Otmar Höglinger mit einem Lebensmitteltechnologen der Nelson Mandela African Instition of Science and Technology und gemahlenen Oysternuts. | Foto: Höglinger
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WELS. In einer ersten Bestandsaufnahme wurde ein tieferer Einblick in die jetzige Situation des Landes erhalten. Nun sollen Studierende und Forscher in geförderten Kooperationsprojekten mit der Nelson Mandela African Institution of Science and Technology an der Lebensmittelsicherheit und an der Qualitätssicherung beim biologischen Anbau dort heimischer Früchte arbeiten. „Neben Mango, Avocado und Bananen haben auch Nischen-Produkte, wie etwa der Honig der stachellosen Biene oder auch Oysternuts ein hohes Potenzial. Damit kann der Bevölkerung ein Einkommen gesichert werden und es wird ein wertvoller Beitrag zum Umweltschutz geleistet“, berichtet Studiengangsleiter Otmar Höglinger.
„Tansania leidet unter vielen Problemen in der Landwirtschaft, einerseits gehen 80 Prozent der Ernte durch Schädlinge oder Umwelteinflüsse verloren, viele Lebensmittel werden durch Pilze befallen und enthalten daher hohe Konzentrationen an Mykotoxinen“, berichtet Professor Höglinger, der von einer ersten privaten Erkundungstour in Tansania zurückgekommen ist. „Da vieles in Monokulturen angebaut wird, ist oft ein hoher Pestizideinsatz notwendig, dieser bewirkt jedoch auch, dass Jahr für Jahr mehr eingesetzt werden muss, da das natürliche Ökosystem zerstört wird und Schädlinge resistent werden. Weiters geht auch die traditionelle Landwirtschaft mit ihren ursprünglichen Produkten verloren und wird immer mehr durch Reis und Mais ersetzt.“

Qualitätssicherung im Anbau

Es gibt jedoch auch Initiativen im Land, die in Zukunft durch den Studiengang Lebensmitteltechnologie und Ernährung unterstützt werden. „Ein wesentlicher Punkt wird eine enge Kooperation mit dem Nelson Mandela African Institution of Science and Technology im Bereich Lebensmittelanalytik sein. Hier sollen moderne Analysenverfahren transferiert werden, die zu mehr Sicherheit bei Lebensmitteln führen“, so Höglinger.
Es gibt auch eine Vielzahl von kleinen Landwirtschaften, die in Form von Mischkulturen Mango, Avocado, Bananen und andere exotische Früchte anbauen. „Jedoch verfügen diese Kommunen, die vorwiegend von Frauen betrieben werden, keine Kenntnisse über die Qualitätsanforderungen, die für den Export nach Europa notwendig sind. Dieses Wissen soll ebenfalls vermittelt werden“, erklärt der Lebensmitteltechnologe weiter. Dies soll dazu beitragen, dass Produkte, die unter biologischen Anbaubedingungen produziert werden, den Weg nach Europa finden.

Nischenprodukte mit Potenzial

Es gibt auch eine Reihe von Nischenprodukten, wie etwa der Honig der stachellosen Biene. „Diesem Honig werden eine Vielzahl von medizinischen Eigenschaften nachgesagt, die bisher jedoch kaum erforscht sind“, berichtet Höglinger.
Ein weiterer Schwerpunkt wird der Erforschung der Kweme oder auch Oysternuts gelten. Dabei handelt es sich um ein Kürbisgewächs. Dieses wurde in der Vergangenheit weitflächig angebaut, jedoch ist mit der Zeit der Bestand stark reduziert worden. Kweme ist ein sehr nahrhaftes Lebensmittel, welches vielseitig verarbeitet werden kann und daher früher auch von der lokalen Bevölkerung sehr geschätzt wurde. Nun sollen einerseits Möglichkeiten gefunden werden, Kweme wieder stärker zu kultivieren, aber auch andererseits neue Möglichkeiten der Anwendung zu finden. „Die langfristige Zielsetzung besteht darin, Kweme wieder verstärkt zu züchten und damit der einheimischen Bevölkerung ein Einkommen zu sichern. So kann auch ein wertvoller Beitrag zum Naturschutz geleistet werden - im Besonderen im Kilimanjaro- Gebiet, wo Kweme besonders gut gedeiht“, freut sich Höglinger.

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