Die Puppen tanzen wieder in Wels
Von 9. bis 15. März findet heuer das Internationale Figurentheaterfestival in Wels statt.
WELS. 52 Vorstellungen von 25 Gruppen und Einzelkünstlern aus Österreich, Deutschland, Slowenien, Italien, Estland, Argentinien, Jordanien, Tschechien und Israel stehen heuer bei der 26. Auflage des renommierten Festivals am Programm. In bewährter Manier dienen das Stadttheater, die Minoriten, das Programmkino, der Kornspeicher und der Alte Schlachthof als Spielstätten. Zur Eröffnung am 9. März um 19.30 Uhr wird ein echter Klassiker aufgeführt: Nestroypreisträger Nikolaus Habjan präsentiert "Der Herr Karl" nach Carl Merz und Helmut Qualtinger. Neu dabei ist, dass die Eröffnungsvorstellung nicht mehr kostenlos ist. Ausgelöst durch die Bürgerbefragung habe man sich laut Intendantin Gerti Tröbinger dafür entschieden. Dem Erfolg tut dies aber keinen Abbruch: "Es gibt nur noch wenige Karten für den Eröffnungsabend", sagt sie. Gemeinsam mit Maria Dürrhammer und Ruth Humer wurde ein buntes Programm auf die Beine gestellt. Mit dabei ist wie im Vorjahr "The Smooth Life" des Dafa Puppet Theatre aus Jordanien und Tschechien. In der dokumentarischen Solo-Figurentheater- und Storytelling Performance werden Geschichten und Lebenssituationen aus dem Leben von Husam Abed, der im Baqaa-Flüchtlingslager in Jordanien geboren und aufgewachsen ist, erzählt.
Und auch die Kleinsten dürfen gespannt sein. Am Programm stehen beispielsweise die wunderschöne Geschichte "Der standhafte Zinnsoldat" von Hans-Christian Andersen in der Version des Argentiniers Omar Alvarez mit dem Theater Trittbrettl oder die "Klangküche", bei der Peter Kus zum Klangkoch wird und den Gästen ein mehrgängiges musikalisches Menü serviert.
Schwerpunkt Israel
Ein spannender Abend verspricht der 11. März mit zwei Gastspielen aus Israel zu werden. Das Svironi Fantasy Theatre zeigt im Kabarett "The Dictator' s Mom" die Geschichte einer Mutter, die ihr Kind mit der Absicht, ein Monster zu entwickeln, großzieht. Inspiriert durch wahre Lebensgeschichten von Diktatoren des 20. Jahrhunderts entführt Michal Svironi ihr Publikum in eine visuelle Phantasiewelt. Im Anschluss wird in der Horrorkomödie "Painted Floor - Mediterranean View" von Moti Brecher von einer jungen Dreiergesellschaft erzählt, die einen Abend in einem verlassenen jüdischen Haus verbringen. Aber unter dem bemalten Fußboden erwachen alte Dämonen.
Wortwörtlich "Schluss macht" am 15. März das Duo GundBerg (Natascha Gundacker und Joachim Berge) als " Frau Notnagl und Herr Nachbar" und geben dabei auch eine Ausblick für das nächste Jahr.
Foyer als Kommunikationsraum
Das Foyer des Stadttheaters fungiert heuer als Ausstellungs- sowie Kommunikationsraum: Unter dem Titel "Festgehalten" zeigt Ursula Parzer-Bachmann Papierobjekte, die in einer Bewegung festgehalten sind, die im Kopf des Betrachters eine Assoziation erwecken, oder eine eigene Geschichte in Bewegung setzen könnten. Außerdem können die Besucher unter dem Motto "Herrn Nachbars Separé" nach der jeweils letzten Vorstellung im Stadttheater hinter geschlossenem Vorhang bei Popcorn und Bier mit den Künstlern fachsimpeln.
Programminfos
Das gesamte Programm sowie weitere Infos finden Sie unter www.figurentheater-wels.at
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.