Ist die Zukunft der Technik weiblich?
GUNSKIRCHEN. Carina Schmidt ist Produktionstechnikerin im 4. Lehrjahr, steht kurz vor der Lehrabschlussprüfung und ist damit eine der jungen Frauen, die eine Karriere im Technikbereich anstreben.
Produktionstechniker sind nach Definition „Fachleute für die Bedienung, Steuerung und Wartung automatischer Produktionsanlagen“. Eine breit gefächerte Ausbildung soll die Lehrlinge auf alle Eventualitäten vorbereiten. „Wir lernten Metallbearbeitung, wie Feilen, Drehen, Fräsen, aber auch Kunststoffbearbeitung, den Umgang mit SPS-Steuerung, dazu besuchten wir Elektronik- und Hydraulikkurse“ erzählt die 18jährige.
Als Voraussetzungen für diesen Beruf gelten gute körperliche Verfassung, logisch-analytisches Denken und technisches Verständnis. Eigenschaften, die traditionellerweise auch heute noch dem männlichen Geschlecht zugewiesen werden. Doch Carina Schmidt ließ sich davon nicht beirren. „Wenn einem etwas gefällt, dann sollte man es machen und sich nicht durch alte Vorurteile davon abhalten lassen“ meint die selbstbewusste junge Frau. Aufgrund der vielen technischen Hilfsmittel, die es heutzutage gibt, sei auch fehlende Körperkraft kein Thema mehr.
Schnuppertage für technikbegeisterte Mädchen
Schon in der Schule interessierte sie sich für Technik und nutzte die Möglichkeit des sogenannten Girls Day, der es Schülerinnen ermöglicht, einen Tag in einem technischen Betrieb zu verbringen. Diese Aktion soll die Berufswahl jenseits von Klischees erleichtern und den Mädchen ihr Potential aufzeigen. Ein Schnuppertag und die Informationen der Berufsmesse überzeugten sie, sich bei der Firma BRP-Rotax zu bewerben. Hier sind weibliche Lehrlinge erwünscht, schon seit 2001 werden hier Mädchen in technischen Berufen ausgebildet. Mit ausgezeichneten Erfolg absolvierte die Produktionstechnikerin die Berufsschule in Attnang-Puchheim als eines von nur 3 Mädchen (gegenüber von 20 Burschen) und plant nach der Lehrabschlussprüfung ihre Ausbildung im Messcenter der Firma BRP-Rotax fortzusetzen, weil Teile zu vermessen zu ihren Lieblingstätigkeiten gehört. Sie arbeitet gerne hier, schätzt ihre Arbeitszeit und ihren Verdienst und sieht gelassen in die Zukunft. Technische Berufe für Mädchen kann sie nur empfehlen: „Viele meiner Freundinnen haben sich für einen technischen Beruf entschieden und keine hat es bereut.“
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