Signale in der Grinzner Politik

Im Wahllokal waren Bgm. Anton Bucher (re.) und Ralf Wiestner Seite an Seite – ob es auch in der Gemeindestube so ist, wird sich weisen.
  • Im Wahllokal waren Bgm. Anton Bucher (re.) und Ralf Wiestner Seite an Seite – ob es auch in der Gemeindestube so ist, wird sich weisen.
  • hochgeladen von Manfred Hassl

In der Zwei-Fraktionen-Landschaft der Grinzner Gemeindepolitik behielt die Bürgermeisterliste von Anton Bucher mit sieben von dreizehn Mandaten knapp die Oberhand. Der Amtsinhaber geht auch in eine weitere Periode als Ortschef. Die neu gegründete Liste "Mei Grinzens" unter dem Vorsitz von Ralf Wiestner wurde von der Wählerschaft mit sechs Mandaten ausgestattet. Dieses Votum sah Ralf Wiestner bereits kurz nach der Wahl als Signal, die Zusammenarbeit zu konkretisieren. Er verlieh seiner Hoffnung auf den Vizebürgermeistertitel Ausdruck. So weit wollte die Bürgermeisterliste dann aber doch nicht gehen – Thomas Oberdanner wurde mit den Stimmen seiner Fraktion in dieses Amt bestellt. Im Gemeindevorstand sind außer den Genannten auch noch Monika Holzknecht (Bürgermeisterliste), Marc Deiser und Roland Ablinger (beide "Mei Grinzens") vertreten.

Keine Empfehlung

Das Wahlergebnis würde die Maßnahme rechtfertigen, meint Bgm. Anton Bucher. Er nennt aber auch noch einen anderen Grund für die Entscheidung, den Vizebürgermeister in den eigenen Reihen zu belassen. "Der Wille zur Zusammenarbeit war in der abgelaufenen Periode bei jenen Gemeinderäten, die auf anderen Listen bereits im Amt waren, nicht in großem Maß gegeben. Da standen die Zeichen oftmals auf pure Konfrontation. Ob den Worten in dieser Periode auch Taten folgen, wird sich erst weisen. Wir laden natürlich zu einer konstruktiven Zusammenarbeit ein und hoffen, dass dies auch in der Praxis angenommen wird!"

Kritische Politik

Dass die Entscheidung der Bürgermeisterliste bei der "Mei Grinzens"-Fraktion auf kein großes Verständnis stößt, liegt in der Natur der Sache. Ralf Wiestner ist dennoch um Mäßigung bemüht: "Es hat positive Vorgespräche gegeben, nach denen wir der Meinung waren, dass der Wille für ein positives Signal seitens der Bürgermeisterliste da war. Letztlich hat man sich aber nicht dazu entschließen können, unserer Fraktion Verantwortung zu übertragen. Anders gesagt: Das Fundament war da, das Haus wird aber jetzt ohne uns gebaut!"
Man wolle sich an diesem "politischen Bau" aber dennoch nach Kräften beteiligen, kündigt Wiestner an: "Wir werden uns im Rahmen der Möglichkeiten natürlich aktiv einbringen, aber auch einiges weiterhin kritisch hinterfragen. Aufgrund des Wahlergebnisses stehen uns auch Mittel zur Verfügung, die wir nutzen werden."
Dass mit "politischen Mitteln" mitunter auch das Recht auf die Einberufung eines Sondergemeinderates gemeint sein könnte, stellt Wiestner nicht in Abrede. "Das behalten wir uns ebenso vor wie andere Maßnahmen, die im Rahmen der gesetzlichen Vorschriften zur Verfügung stehen. Ob davon Gebrauch gemacht wird, hängt vom Verhalten der Bürgermeisterliste ab."

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