Wienerwald/Neulengbach
Dingen eine zweite Chance geben (mit Umfrage)

- Teilweise ungetragene Sachen kann man ...
- Foto: Karussell
- hochgeladen von Tanja Handlfinger
In der Region Wienerwald legen viele Menschen wert auf Second Hand und Nachhaltigkeit.
REGION WIENERWALD. Es muss nicht immer eine nagelneue Bluse, eine neue Jeans oder die Tasche direkt aus der Auslage sein. Nein, viele Menschen lieben es sich in Second Hand-Läden oder Flohmärkten umzusehen, einzukleiden oder auszustatten.
Aus zweiter Hand
"Ich kaufe gerne Second Hand, weil ich diese Wegwerfgesellschaft nicht unterstützen möchte", erzählt Stefanie Hofstätter aus Altlengbach. Sie kauft eigentlich schon immer gebrauchte Dinge. "Hauptsächlich kaufe ich Kindergewand und Kinderspielsachen", so Hofstätter. Das für sie Lustigste, was sie je bei einem Flohmarkt bzw. Second Hand entdeckt hat? "Eine Dildo-Sammlung, die aus einem Nachlass veräußert wurde", lacht sie. Astrid Herler hingegen kauft selbst selten Second Hand: "Ich bekomme aber für meinen Sohn viel sehr gut Erhaltenes aus der Familie." Sie kauft selten etwas ein und wenn doch, dann bei ökologisch nachhaltigen Unternehmen. "Aber grundsätzlich ist Second Hand die beste ökologische Wahl", weiß sie.
Alles dabei
Der gemeinnützige Verein "Soziales Miteinander im Wienerwald" ist Betreiber des "Karussells" in Maria Anzbach. Hier kaufen viele verschiedene Menschen Kleidung, Spielsachen, Bücher, Haushaltsgeräte und mehr ein. "Zu uns kommen hauptsächlich Leute die weniger Geld haben oder den Nachhaltigkeitsgedanken vertreten", erklärt Maria Siegl, Vizeobfrau des Vereins. "Das Einzigartige bei uns im Karussell ist, dass man nicht nur gut erhaltene Sachen spenden, sondern wenn jemand möchte, auch etwas tauschen kann, das gibt es sonst nirgends“, so die Obfrau des Vereins, Judith Aschenbrenner. Weiters erklärt sie, dass das Karussell gemeinnützig geführt ist, dadurch können die Sachen sehr billig weitergegeben werden. Mit den erwirtschafteten Überschüssen werden Menschen in finanziellen Nöten unterstützt. "Wir bekommen oft wirklich tolle Sachspenden", so Siegl. Die Vizeobfrau erklärt, dass alle Waren, für die der Verein keinen Platz hat, entweder zur Caritas-Rumäniensammlung oder auch zum Beispiel ins Frauenhaus gebracht werden. "Ich selber kaufe mir nur selten etwas Neues. Alles was ich brauche, finde ich bei uns", zeigt sich Maria Siegl begeistert. "Man muss auch mal ein Danke den Leuten aussprechen, die wirklich saubere und intakte Sachspenden bringen. Wir freuen uns sehr darüber.“


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