Ärztezentrum Hochstraß
Interview - Das Leben zwischen Hochstraß und Norwegen

Elke Gold und Peter Kutschera im Gespräch mit den Bezirksblättern  | Foto: Karin Kerzner
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Das Gründer-Ehepaar des Ärztezentrums Hochstraß verrät erstmals in einem Interview, wie es dazu kam, dass sie zwischen zwei Ländern pendeln. 

WIENERWALD. Seit fünf Jahren leben und arbeiten Peter Kutschera und Elke Gold in Norwegen und in Österreich. Zur Freude der Patienten praktiziert Kutschera alle paar Wochen auch in Hochstraß. Erstmals seit der Corona-Pandemie sind sie wieder in Österreich und verraten in einem Interview wie es dazu kam und wie sie die Corona-Pandemie in Norwegen erlebt haben.

Wie kam es dazu, dass sie in zwei Ländern leben?
Peter Kutschera: "Begonnen hat alles damit, dass ich in einem Ärzte-Ranking in der Zeitung ganz vorne angeführt worden bin und mir ein Angebot gemacht wurde."

Wieso gerade in Norwegen?
Elke Gold: "Nach Norwegen sind wir immer schon gerne gefahren und haben dort auch Kontakte. Wir mögen die Leute, die flache Hierarchie, die Landschaft, das Abgeschiedene. Wir haben manchmal von einer kleinen Hütte dort geträumt."
Kutschera: "Auch das Gesundheitswesen hat in Norwegen eine sehr flache Hierarchie. Das Gesundheitswesen ist zentraler. Die Frage, wo man hingeht gibt es nicht. Nach 15:30 Uhr gibt es eine Anlaufstelle für alle und dort wird entschieden, ob jemand in das nächste Krankenhaus muss, das 80 Kilometer entfernt liegt oder nicht."

Wie haben Sie die fünf Jahre als Arzt geprägt?
Kutschera: "Ich denke, ich führe noch mehr innere Dialoge. Als Allgemeinmediziner deckt man in Norwegen mehr Bereiche ab und hat auch mehr Entscheidungen zu treffen. Ich musste meine Grenzen sehr oft neu definieren." 

Was treibt sie an, was ist ihr Motor?
Kutschera: "Weiter zu lernen. Wenn man nichts mehr wissen will ist man tot. Ich habe mir schon versichern lassen, dass ich bis mindestens 75 arbeiten 'darf'. Wenn man in etwas gut sein will, muss man immer etwas tun und braucht Kontakt mit anderen." 

Wieso haben sie das Ärztezentrum in Hochstraß behalten?
Gold: "Eigentlich wollten wir es verkaufen, aber konnten es dann doch nicht. Wir haben es aufgebaut, jetzt läuft das richtig gut und jetzt haben wir was Schönes in beiden Ländern."

Sie waren während der Corona-Maßnahmen in Norwegen. Wie haben sie das erlebt?
Gold: "Die Norweger hatten stark in der Forschung mitgearbeitet und waren gut vorbereitet. Die Maßnahmen waren vom Zeitrahmen denen in Österreich sehr ähnlich. Bis auf kleine Geschäfte waren alle durchgehend geöffnet. Rausgehen war ganz klar erlaubt und Maskenpflicht gibt es keine. Die meisten haben im Homeoffice gearbeitet und die Schulen waren geschlossen. Auf Abstand halten und desinfizieren wurde großen Wert gelegt. In Norwegen hat man von Haus aus mehr Abstand, es hat aber auch bei weitem weniger Einwohner auf die Fläche gerechnet. Da gibt es den Witz, dass sie nach den Maßnahmen endlich wieder fünf Meter Abstand halten dürfen."

Wie hat die Anreise nach Österreich funktioniert und wie werden sie das in Zukunft handhaben?
Gold: "Wir reisen ja meist mit dem Auto, das war dieses Mal länger, weil die Fähren noch nicht alle in Betrieb sind. Wir hatten einen negativen Covid-Test und ein Schreiben von der österreichischen Botschaft mit. Wir möchten die Abstände wieder verringern. Wir sind bis 14. Juni hier und kommen am 20. August wieder und planen einen längeren Aufenthalt im September."

Wie schaffen sie das Arbeitspensum an zwei Orten?
Kutschera: "Stress hat man nur, wenn man zuviel im Kopf hat. Wenn ich einen Patienten vor mir habe, dann blende ich alles andere aus."

Haben sie einen Ausgleich? Was manchen sie in ihrer Freizeit?
Kutschera: "Ich 'gartel' in Norwegen. Für die Verhältnisse dort ist es ein kleiner Garten mit zwei Hektar. Außerdem sind viele Seen in der Nähe. Wir gehen gerne schwimmen. Im Sommer wird es ja so lange nicht finster, da bleibt viel Zeit. Und wir haben Hühner. Das hat sich einfach alles so entwickelt."

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