ÖBB pumpen 603 Millionen Euro in die Ostregion
Strecken und Handynetze entlang der Bahn werden ausgebaut. Dazu sind aber auch einige Totalsperren nötig.
Die ÖBB mobilisieren 2016 alle verfügbaren Baufahrzeuge. Weite Teile des Streckennetzes werden erneuert oder ausgebaut. Nur in die Ostregion fließen heuer 603 Millionen Euro in die Erneuerung des Streckennetzes. Bis 2021 fließen 3,7 Milliarden Euro in die Bahn.
Franz Bauer, Vorstandsdirektor der ÖBB-Infrastruktur: „Wir wollen die Kunden begeistern, weil wir sicher sind, dass die Bahn das sicherste, bequemste und umweltfreundlichste Verkehrsmittel ist."
Warum so viel Geld in die Ostregion fließt ist leicht erklärt: 60 Prozent der Österreicher leben hier, 50 Prozent der Bahnkunden sind in der Ostregion unterwegs. Und der Trend ist positiv, immer mehr Österreicher steigen vom Auto in die Bahn um. Somit sind die Österreicher die fleißigsten Bahnfahrer in der gesamten EU.
Zum weiteren Ausbau setzt die ÖBB heuer vier Schwerpunkte: Bahnhöfe, Güterverkehr, Netzsanierung und Streckenausbauten.
Bahnhofsoffensive in Tulln, Bruck, Baden und Mödling.
Bei den Bahnhöfen ist es Ziel, bis 2025 90 Prozent aller Reisenden modernisierte Bahnhöfe anzubieten. Hollabrunn, Wien Penzing, Wien Brünnerstraße und Mattersburg werden fertiggestellt. Die Arbeiten am Bahnhof Tulln werden heuer beginnen. Park & Rideflächen bieten 32.500 Parkplätze in der Ostregion und 200.000 Stellplätze für Zweiräder. Rund 1500 Pkw-Abstellplätze und 700 Radabstellplätze sollen allein in der Ostregion 2016 dazukommen, etwa in Baden wo diese Stellplätze dringend benötigt werden. Bis Ende 2016 sollen 19 Bahhöfe in der Ostregion zusätzlich mit Gratis-Wlan ausgestattet werden. In St. Pölten, Bruck und Neustadt gibt es das Angebot bereits, heuer werden etwa Baden und Mödling dazukommen. Auch das Mobilfunknetz entlang der Bahnen wird ausgebaut, um einen durchgängigen Handyempfang zu gewährleisten. Bis Ende 2018 sollen 1500 zusätzliche Schienenkilometer mit bestem Handyempfang auszustatten. 2016 liegt der Focus dabei auf der Weststrecke zwischen Wien und Salzburg.
Güterzentrum Wien Süd entlastet Stadt von LKW-Verkehr.
Beim Güterverkehr wird das Güterzentrum Wien Süd in Betrieb genommen. Dadurch wird viel Güterverkehr aus der Stadt verlagert, da der neue Terminal günstig zwischen S1 und Südbahn liegt.
Sperren: Pendlerschmerz wird kurz gehalten.
Der größte Brocken der Investitionen entfällt auf die Erneuerung und den Ausbau der bestehenden Strecken. Hier setzen die ÖBB nicht auf lange Teilsperren sondern auf kürzere Totalsperren.
Folgende Totalsperren sind im Jahr 2016 notwendig:
Sperre Westbahnstrecke im Wienerwald über die Sommermonate. Die beiden Tunnnel zwischen Rekawinkel und Eichgraben aus der K&K-Zeit müssen renoviert werden.
Sperre Neubaustrecke St. Pölten / Wien. In fünf Tagen im November wird der Knoten Wagram an die Güterzugumfahrung angedockt.
Sperre Semmering Bestandsstrecke.
Hohe Abnützungen durch den Verkehr machen Sanierungsmaßnahmen zwischen 23. März und Ende April notwendig.
Wiener Neustadt Hauptbahnhof: Weichenneulagen beim Südkopf werden erneuert.
Sperre Erlauf - Wieselburg. Eine Straßenbrücke der Umfahrung Wieselburg wird errichtet.
Sperre Schnellbahnstrecke S2. Zwischen Schleinbach - Neubau Kreuzstetten
Sperre Schnellbahnstrecke S7 Zwischen Fischamend und Petronell.
Neubauten: Südbahn und Pottendorfer Linie erhalten Turbo.
Bei den Neubauten gibt es folgende Schwerpunkte:
Der viergleisige Ausbau der Weststrecke ist abgeschlossen, bis Ende 2017 soll die Güterzugumfahrung St. Pölten in Betrieb gehen.
Die Südstrecke wird as Teil der transeuropäischen Achse auf das Niveau der Westbahn gebracht. Dafür wird nun die Pottendorfer Linie zwischen Wien und Wiener Neustadt viergleisig ausgebaut.
Bei der Verbindung Wien-Bratislava wird die Strecke zweigleisig ausgebaut und elektrifiziert. Alleine das wird 500 Millionen Euro kosten.
Die Nordbahn richtung Prag wird ebenfalls erneuert und attraktiviert.
Der bei einer Pressekonferenz zwischen dem Tschechischen Verkehrsminister Dan Tok und Erwin Pröll vorgestellte Ausbau der Franz Josefs Bahn mit einer Spange nach Horn, ist laut Bauer vorerst nicht im Investitionsplan von 3,7 Milliarden berücksichtigt. Bauer: „Hier sind wir in einer frühen Phase. Im Sommer wird eine Machbarkeitsstudie fertiggestellt. Aber da Geld ein begrenztes Gut ist, müssen wir sehr genau schauen, wo jeder investierte Euro die größten Auswirkungen hat."
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