Tattoos
So gut kommt die Reach-Verordnung an
REGION WIENERWALD. Sei es nun ein rotes Herz auf dem Oberarm mit dem Schriftzug "Mama" oder ein Totenschädel auf dem Rücken: Tattoos werden immer beliebter. Dennoch: Es könnten düstere Zeiten auf die Tätowierer der Region zukommen.
Seit Anfang des Jahres sind etliche Tattoo-Farben in ganz Europa verboten. Grund dafür ist die sogenannte Reach-Verordnung. Die kommt von der Europäischen Union und verbietet gewisse Chemikalien und Pigmente, die in Tattoo-Farben seit Jahren verwendet werden. Im Klartext bedeutet das: Farbige Tattoos sind damit (vorerst) Geschichte, die neue Trendfarbe ist schwarz.
"Ein gewisser Standard"
Bei den Tattoostudios kommt die neue Regelung nicht zwingend negativ an. So erklärt Iris Lininger, sie betreibt ihr eigenes Tattoostudio in der Landeshauptstadt, dass sie eine EU-weite Regelung der Farben gut findet. "Die Tätowierer-Branche wird immer professioneller und angesehener. Dass man dabei auch einen gewissen Standard bei den Materialien erfüllen muss, zeigt die Professionalität nur noch deutlicher", so Lininger.
Kritik äußert die Tätowiererin allerdings bei der scheinbaren Willkür des Farbverbotes: "Ob es nun wirklich nötig war alle momentanen Farben zu verbieten, ist fraglich." Da gebe es bereits etliche Diskussionen. "Ob das eben wirklich notwendig ist oder eher fast schon 'zufällig' entschieden wurde."
Bald gibt's neue Farben
Einen Lichtblick bieten die Farbhersteller: Diese reagieren nun recht rasch auf das EU-Gesetz. "Es gibt bereits ein paar neue Reach-konforme Farben auf dem Markt." Einige Studios haben diese sogar, laut Lininger, bereits ergattert. "Es wird aber eine Zeit lang dauern, bis diese Farben normal lieferbar sein werden und jeder wieder mit einer Grundpalette ausgestattet ist."
Vorfreude auf erstes Tattoo
Trotz der momentanen Farbkrise gibt es auch im Wienerwald noch genug Menschen, die sich gerne ein Tattoo stechen lassen würden. So etwa auch der 19-jährige Lukas Gruber aus Innermanzing. "Ich möchte mir schon bald mein erstes Tattoo stechen lassen." Lukas wünscht sich ein Kreuz auf dem Arm. "Naja oder irgendetwas anderes. Ich schwanke immer noch." Fest steht aber: Er möchte ein Tattoo.
Eigentlich wollte sich Lukas Gruber selbst an seinem Geburtstag beschenken - er wurde im Jänner 19 Jahre alt. "Dann kam aber eben dieses Reach-Gesetz." Aufgrund der neuen EU-Verordnung musste er seinen Wunschtermin auf unbestimmte Zeit verschieben. "Wenn, dann möchte ich schon gerne ein buntes Tattoo", gesteht er. Auf die Frage hin, was er von einem roten "meinbezirk"-Tattoo halten würde, meinte er lachend: "Das rot ist zwar irgendwie cool, aber ich denke ich entscheide mich doch lieber für ein 'gefährlicheres' Motiv."
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