Typisierungsaktion in Ollersbach
Mit einer Stammzellspende Leben retten
Am Sonntag, den 02. Juni findet eine Stammzelltypisierungsaktion in Ollersbach statt. Zita ist an Leukämie erkrankt und benötigt Stammzellen zur Heilung. Mit einer Stammzellenspende können Leben gerettet werden.
OLLERSBACH/NEULENGBACH. Eine Stammzelltypisierung ist ein unkomplizierter Wangenabstrich. Typisieren lassen kann man sich, wenn man zwischen 17 und 45 Jahre alt ist, an keiner schwerwiegenden oder chronischen Krankheit leidet und über 50 Kilogramm Körpergewicht hat. Man wird als Spenderin oder Spender bis zum 61. Geburtstag in einer weltweiten Datenbank gespeichert. In Österreich sind nur rund drei Prozent typisiert.
Sebastian Schmitz aus Neulengbach hat aplastische Anämie. Dies ist eine Erkrankung des Knochenmarks, um diese zu heilen werden Stammzellen benötigt. Sebastian hat diese von seinem Bruder Daniel, haploid - mit 50 Prozent Übereinsimmung - erhalten.
"Um von dem, was an ärztlicher und menschlicher Leistung meinem Sohn zugutekam, auch etwas zurückzugeben, haben wir beschlossen, den Verein Geben für Leben (die erfolgreichste Stammzellenspenderdatei Österreichs) zu unterstützen und diese Typisierungsaktion gemeinsam mit den Blue Hawks ins Leben gerufen.",
gibt Michaela Schmitz, die Mutter von Sebastian, an.
Darum werden Stammzellen benötigt
Es gibt Situationen und Krankheiten, bei denen die Verfügbarkeit einer passenden Stammzellspenderin oder eines -spenders lebensrettend sein kann. Diese Person kann darüber entscheiden, ob dein Kind, dein Partner oder eine andere betroffene Person die Krankheit überlebt oder nicht. Die Stammzelltypisierung ist wichtig, denn durchschnittlich erkranken jeden Tag drei Menschen an Leukämie, darunter sind viele Kinder. Pro Jahr sind in Österreich über 300 vorwiegend an Leukämie erkrankte Menschen auf passende Stammzellen angewiesen.
Die Typisierungsaktion bei den Blue Hawks
Einer der Spieler der Blue Hawks, Mario Tschernuter, hat die Situation von Sebastian hautnah miterlebt, denn er ist sein Stiefbruder. So ist der Kontakt zwischen der Familie Schmitz und den Blue Hawks zustande gekommen.
"Unsere Spieler haben vor dem Spiel ebenfalls die Möglichkeit sich typisieren zu lassen",
gibt Simon Spalenka der Blue Hawks an.
Sebastian Schmitz, sowie Mathias Kugler - Trainer und Vorstandsmitglied der Blue Hawks, welcher auch Organisator der Aktion ist - sind auch im Podcast "Wir in Neulengbach" zu Gast, bei welchem sie noch mehr über die Typisierungsaktion und das Zustandekommen erzählen.
Wenn die Stammzellen passen
Passt man als Spenderin oder Spender, können Stammzellen auf zwei Arten entnommen werden. Dies wird in einer Klinik in Österreich oder Deutschland durchgeführt. Die Arten sind entweder eine Stammzellenspende, welche bei circa 80 Prozent durchgeführt wird, oder die Knochenmarkspende, welche circa 20 Prozent betrifft.
"Bei der Stammzellspende werden gesunde Stammzellen aus der Blutbahn der Spenderinnen oder Spender durch eine Blutwäsche, ähnlich einer Dialyse, gewonnen. In seltenen Fällen, meist für betroffene Kinder oder Patienentinnen oder Patienten mit akuten Leukämien, wird die Knochenmarkspende durchgeführt.",
gibt Katharina Palatzky vom Verein Geben für Leben an.
Bei der Knochenmarkspende werden die Stammzellen mit einer Punktionsnadel direkt aus dem Knochenmark am Beckenkamm entnommen. Das geschieht unter Vollnarkose. Dazu ist ein kurzer Krankenhausaufenthalt erforderlich. Das Knochenmark regeneriert sich innerhalb von zwei Wochen vollständig neu. Knochenmark hat allerdings entgegen einem verbreiteten Irrtum nichts mit Rückenmark zu tun. Bei der Knochenmarkspende bleibt das Rückenmark unberührt.
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