Todesfalle Schwimmbecken
Wie kann man Pools sicherer machen?
REGION WIENERWALD. Expertin Doris Horvath von der Wasserrettung erklärt, wie man als Eltern Pools sicherer machen kann.
Leider passieren, trotz regelmäßiger Aufklärung, noch immer Ertrinkungsunfälle. "In NÖ sind im Zeitraum 2011 bis 2020 90 Personen bei einem Unfall ertrunken, davon vier Kinder unter 15 Jahren. Davon ereigneten sich acht Unfälle in einem Schwimmbecken (keines davon ein Kind)", informiert die Pressestelle des Kuratoriums für Verkehrssicherheit.
Sicheres Schwimmen
Damit dem Plantschen im eigenen Garten nichts im Wege steht, sollte man sich über die Sicherheit des Pools Gedanken machen. Astrid Gerber und ihr Mann erwarten schon bald Nachwuchs. Nun muss das Schwimmbecken sicher gemacht werden: "Wir haben dieses Haus geerbt, der Pool ist nicht auf Kinder ausgelegt. Da kann leider schnell etwas passieren", so Astrid. Geplant sei nun eine Poolumzäunung.
Die Wasserrettung
"Unser Einsatzbereich ist einerseits der See. Hier ist das Problem eher, dass die Leute plötzlich einen Krampf haben, ihre Fähigkeiten unter- oder überschätzen oder müde sind. Es handelt sich nicht unbedingt um Nichtschwimmer", erklärt Abschnittsleiterin der Wasserrettung St. Pölten/NÖ Zentral Doris Horvath. "Es gibt Eltern die beinhart die Kinder halbherzig beaufsichtigen, mit den Augen am Handy und nicht am Kind", so die Abschnittsleiterin weiter. Zudem betont sie, dass Kinder oft unzureichende Schwimmhilfen haben: "Oft wird Spielzeug oder ähnliches verwendet (aufblasbare Schwimmtiere) und wenn ein Kind noch Flügerl braucht, braucht es sie eben noch." Bei Einsätzen über Notruf 144 handelt es sich meist um Verkehrsunfälle, bei denen zum Beispiel ein Auto im Bach gelandet ist.
Was tun im Ernstfall?
"Rausholen, hören, sehen, fühlen, beatmen und eine Herzmassage beginnen und rechtzeitig einen Notruf absetzen", erklärt Horvath weiter. Außerdem wird man von den Leitstellen angeleitet, was man weiter tun soll. "Man sollte keine Scheu haben. Es ist immer besser etwas zu tun, nicht nachdenken was man falsch machen könnte. Nichts zu tun ist immer das größte Drama", so die Abschnittsleiterin. Sie appelliert vor allem an Eltern vielleicht einen Kinderreanimationskurs zu besuchen. "Außerdem sollte man seinen Pool vernünftig absichern und abtrennen."
Wenn man all diese Tipps und Ratschläge der Expertin befolgt, gehören solche schrecklichen Ereignisse hoffentlich schon bald für immer der Vergangenheit an.
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