Mobil im Wienerwald
Wienerwald: Gefahren beim Wildwechsel
Alle siebzehn Minuten ereignet sich in Niederösterreich ein Verkehrsunfall mit einem Wildtier.
REGION (sl). 30.740 Wildtiere kamen in der Saison 2016/2017 im Straßenverkehr in Niederösterreich zu Tode. Dabei können auch die Fahrzeuginsassen schwer verletzt und das Unfallauto stark beschädigt werden. Oliver L. aus dem Bezirk St. Pölten erlebte vor einigen Jahren selbst einen Wildunfall: "Ich fuhr im Herbst bei Dämmerung auf einer Landstraße, als mir plötzlich ein Reh vor das Auto sprang. Zuerst war ich perplex, danach kontaktierte ich sofort die Polizei", so der St. Pöltner. Mit Wildunfällen ist besonders im Oktober und November sowie im April und Mai zu rechnen. Dabei kommt es häufig in der Nacht sowie in der Dämmerung zu Unfällen.
Im Falle des Falles
Ist ein Unfall passiert, gilt es, zu allererst verletzte Personen zu versorgen und die Unfallstelle abzusichern. Danach muss der Unfall unverzüglich der Exekutive gemeldet werden. Auch geringe Kollisionen mit Wild sind meldepflichtig, selbst wenn das Tier anschließend flüchtet. "Ein Wildunfall ist gesetzmäßig ein Verkehrsunfall mit Sachschaden, wenn man den zuständigen Jäger nicht erreicht und dann nicht die Polizei kontaktiert, gilt das als Verkehrsunfall mit Fahrerflucht", heißt es seitens der Polizei Neulengbach. Das Tier darf zudem auf keinen Fall mitgenommen und angefasst werden, auch wenn es verletzt ist. Der Unfall muss ausführlich dokumentiert und der Versicherung gemeldet werden.
Zur Sache
Rund 30.700 Wildunfälle werden jährlich in Niederösterreich verzeichnet. 104 Personen verletzten sich im Vorjahr bei Verkehrsunfällen mit Wildtieren. Im Bezirk St. Pölten gab es 2017 1.337 Unfälle mit Rehwild, 95 mit Fasanen, 563 mit Feldhasen und 63 mit Füchsen.
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