Wienerwald: Noch ist Schnee möglich

- <b>Robert Kotlaba mit</b> seiner Wetterstation im Wienerwald.
- Foto: Punz
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Der Frost-Frühling scheint vorbei, doch die Statistik zeigt: Der Schnee kann jederzeit zurückkommen. Statistik: Wo und wann die spätesten Flocken in der Region gefallen sind.
REGION WIENERWALD/NEULENGBACH (mh). Eis und Schnee hatten die Region heuer eine gefühlte Ewigkeit im Griff. Nun scheint der Winter aber endgültig am Rückzug zu sein. Die Bezirksblätter sprachen mit dem Wetterexperten Dieter Mayer, Meteorologe und Teamleiter der Forschung und Entwicklung beim internationalen Wetterdienst Ubimet, ob in den nächsten Wochen mit weiteren Wetterkapriolen zu rechnen ist und werfen einen Blick zurück, wann wir zuletzt in der Region Wienerwald/Neulengbach einen verschneiten April hatten. Die Statistik spricht eine klare Sprache: In den Gemeinden Altlengbach, Asperhofen, Eichgraben, Kasten, Kirchstetten, Maria Anzbach, Neulengbach und Neustift-Innermanzing fielen im vergangenen Jahr am 19. April über 0,5 Millimeter der weißen Pracht bei Temperaturen unter einem Grad. In Brand-Laaben und Stössing gab es den letzten Schneefall im Frühjahr am 25. April 2016. Heuer zeichnet sich laut Mayer nach einer kälteren Wetterphase am Osterwochenende und der anschließenden frühlingshafteren Phase für den Rest der kommenden Woche, vor allem für das Wochenende, wieder niederschlagsanfälligeres und langsam wieder kühleres Wetter ab. Aber auch lokale „Wetterexperten“ raten von zu früher Euphorie ab.
Wetterkapriolen in Laaben
Pensionist Robert Kotlaba aus Laaben kann sich an die Wetterkapriolen vom 1. Mai 1989 noch gut erinnern, als auf der Klammhöhe später Schnee große Schäden im Wald anrichtete. Kotlaba nennt seit 15 Jahren eine Wetterstation sein Eigen und meldet seine Wettermessungen an das Land Niederösterreich. Auch Katharina Weller aus Brand-Laaben hat einen sehr späten Wintereinbruch im Gedächtnis: "Am Palmsonntag im März 1973 war der Schnee fast einen Meter hoch und die Klammhöhstraße unpassierbar." An einen außergewöhnlichen Rekord aus der Zeit kurz nach Kriegsende kann sich Maria Stadlmann vom Rabenhof erinnern: "Am 8. Juli 1947 ließ Schnee die Getreidehalme auf den Feldern in Laaben knicken. Es gab damals, als ohnehin alle sehr arm waren, keine Getreideernte." Aus der Chronik des über 300 Jahre alten Hofes im Wienerwald geht zudem hervor, dass über einen Beobachtungszeitraum von 70 Jahren auf der "Klammhöhe" von allen elf Monaten nur der August schneefrei war.
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