Rosenkranz geht, Rosenkranz kommt
Nach einer Krisensitzung trat am Freitag die FP-Bundesspitze in Langenlois vor die Presse. Barbara Rosenkranz tritt als Landesparteiobfrau der Freiheitlichen zurück.
Am Anfang der Pressekonferenz tat FP-Obmann Strache so, als wären dierund 50 Journalisten erschienen, um zu erfahren, wie er sich ein gerechteres Österreich vorstellt. Er nutzte das enorme Medienecho um ein wenig die Wahlkampf-Pauke zu schlagen. Tatsächlich waren die Journalisten nicht wegen seines Wahlprogramms erschienen, sondern wegen der Krawalle innerhalb der Niederösterreichischen FPÖ. Seit Monaten putschen weite Teile der Partei gegen die glücklose Chefin Barbara Rosenkranz. Nun wurde der interne Druck gegen die zehnfache Mutter zu groß. Strache kündigte an, dass Barbara Rosenkranz nun zurücktreten werde und den Weg frei für eine neue Parteispitze macht.
Während seiner Ausführungen blickte Barbara Rosenkranz am Sessel neben ihrem Bundesparteiobmann immer wieder betreten zu Boden. Selbst als Strache die Verdienste von Barbara Rosenkranz Revue passieren ließ, war in Rosenkranz' Gesicht keine Genugtuung oder ein Lächeln zu sehen.
Strache: „Es ist eine Qualität zu sehen, wann welche Funktion die richtige ist. Deswegen ist es mir wichtig, dass Barbara Rosenkranz auf der Landesliste für die Nationalratswahl an zweiter Stelle hinter Walter Rosenkranz kanditieren soll. Bei diesem Weg gibt es nur einen Gewinner, die FPÖ. Bei uns rollen die Köpfe nicht, bei uns rauchen die Köpfe, und sie sprühen vor Ideen."
Mit diesem Team aus Walter und Barbara Rosenkranz will Strache die FPÖ bei der Nationalratswahl über 20 Prozent führen.
Barbara Rosenkranz, die noch am Montag einen Rücktritt ausgeschlossen und einen Parteitag mit Kampfabstimmung an die Wand malte erklärte: „Die Partei in Niederösterreich stand vor einer Zerreißprobe. Ich habe 2003 einen Scherbenhaufen übernommen und 2005 nach Knittelfeld zur FPÖ gestanden. Wir haben gute Erfolge bei Landtagswahlen erziehlt, die Zahl der Gemeinderäte hat sich von 200 auf fast 500 mehr als verdoppelt. Dennoch hat es den Rückschlag von 2013 gegeben.Ich habe entschieden, dass ich zurücktreten, im Juni einen Parteitag einberufen und mit September im Nationalrat tätig sein werde."
Noch am Montag hatte Rosenkranz gemeint, sie lasse sich ihre Ehre nicht abschneiden, mit der derzeitigen Lösung sei das nicht passiert. Auf die Frage ob sie glücklich mit der Entscheidung sei sagte Rosenkranz lächelnd: „Nicht nur Dankbarkeit, auch Glück ist keine politische Kategorie."
Als Nachfolger will sich Walter Rosenkranz der Wahl stellen. Auch HC Strache würde Walter Rosenkranz als NÖ-Parteichef begrüßen. Anonyme Mails von FP-Insidern, wonach Barbara Rosenkranz mit Parteiausschluss bedroht worden wäre um diese Entscheidung herbeizuführen, dementieren sowohl Strache als auch Rosenkranz.
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