Postangestellter plünderte Konten von Kunden
WIENERWALD/ST. PÖLTEN (ip). „Verwendungszweck: Auto“ schrieb ein 22-jähriger Angestellte einer PSK-Filiale im Wienerwald auf eine Überweisung, bei der er 15.000 Euro vom Konto eines Bankkunden auf sein eigenes transferierte. Wegen des Vergehens der Untreue musste er sich nun am Landesgericht St. Pölten verantworten.
Seine kriminelle Karriere begann der mittlerweile arbeitslose Bursche, als er eine Polizeistrafe zu begleichen hatte. Von einem Kunden seiner Bank behob er dafür 500 Euro. Um sich ein „standesgemäßes“ Auto kaufen zu können, nutzte er im März 2017 abermals seine Vertrauensstellung und holte sich 15.000 Euro auf sein Konto, wobei der „Verwendungszweck“ Klarheit über seine Absicht brachte.
„Ich hab geglaubt, der merkt das nicht“, unterschätzte der Bankangestellte blauäugig den Kontoinhaber. Als dieser bei ihm nachfragte, beteuerte er, dass ein Fehler passiert sei. Da er bereits stolzer Besitzer eines BMWs war und sich auch für den Rest des Geldes „ein bisserl was“ geleistet hatte, überwies er vom Konto einer weiteren Kundin 15.000 Euro auf das zuvor geplünderte Konto.
„Von einem reumütigen Geständnis sind Sie weit entfernt“, erklärte Staatsanwalt Patrick Hinterleitner bezugnehmend auf das Grinsen des 22-Jährigen bei der Schilderung seiner Vorgangsweise und ergänzt: „Hoffentlich erhalten Sie eine Strafe, die Sie zum Nachdenken bringt.“
Richterin Doris Wais-Pfeffer verurteilte den Beschuldigten zu einer Bewährungsstrafe von acht Monaten, Bewährungshilfe während der dreijährigen Probezeit, sowie der Schadensgutmachung bei der Bank in Höhe von 15.000 Euro. Besonders bitter für den jungen Mann: Sein BMW wird als verfallen erklärt und gehört nun dem Staat. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
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