Katholische Kirche im Salzkammergut
Sonntagspredigt: "Einer, der den Bundeskanzler zum Umdenken gebracht hat"

Foto: Doris Marx-Dönmez, Pinsdorf
5Bilder

Er ist einer der wenigen, der es geschafft hat, der die Regierung in die Knie gezwungen hat, damit die Ausgangbeschränkungen gelockert werden. Und es gibt eine schöne und alte Geschichte von ihm.

PINSDORF. Er geht durch die Nacht. In der Hand hat er einen kleinen Beutel. Da ist Geld drin. Er bleibt vor einem Haus stehen. Das Fenster ist offen. Er nimmt seinen Beutel und wirft ihn in das Fenster hinein. Dann läuft er schnell weg. Keiner hat ihn gesehen. Zuhause bekommt er ein schlechtes Gewissen. "Lieber Mann", sagt ihm sein Gewissen: "Nur einen Beutel Geld hast du der armen Familie geschenkt! Wo du doch so reich bist!" Darum wirft er in der nächsten Nacht heimlich einen zweiten Beutel durch das Fenster.
Weil ihm aber zuhause wiederum das Gewissen schlägt: "Mensch, du weißt doch, der Mann hat drei Töchter!", kommt es in der folgenden Nacht zum dritten heimlichen Fensterwurf.

Vor mehr als 1.700 Jahren

So hat es angefangen damals, vor mehr als 1700 Jahren. Und so macht er es noch heute: An den Tagen rund um den 6. Dezember läuft dieser Mann, genannt Nikolaus, durch die Straßen und Gassen und bringt den Menschen, vor allem den Kindern, etwas, das Freude bereitet.
Modern ist er allerdings damit nicht, der Nikolaus. Modern ist der Grundsatz. Tue Gutes und rede darüber.
Darum steht unten auf den Theaterprogrammen: Gesponsert durch eine Bank, durch eine Firma. Gerade in diesen Tagen sind viele Fotos in den Zeitungen zu sehen, wer wie viel für wen gespendet hat, mit einem großen Scheck, gut sichtbar für alle. Und das ist gut so.
Und wenn eine Schulklasse 1.000 Euro sammelt für einen guten Zweck, dann steht es in der Zeitung, mit Klassen-Foto. Und das ist gut so.
Wenn ein großer Gönner viel Kunst gesammelt hat, wird das Museum sogar nach ihm benannt. Das geht in Ordnung. Denn: Tue Gutes und rede darüber.

Millionen von Nikoläusen unterwegs

Aber doch das ist nur die halbe Wirklichkeit und noch nicht einmal die Hälfte davon. Millionenfach pro Tag machen es die Menschen anders, gerade in diesen Tagen der Corona-Pandemie, weltweit. So wie der Nikolaus. Sie tun Gutes, ohne ein Wort darüber zu verlieren. Sie helfen heimlich, im Stillen. Sie machen es wie Jesus, der geraten hat: Lass die Linke nicht wissen, was die Rechte tut.
Da wird nicht groß gegackert: Hört, ich habe ein Ei gelegt. Da wird nicht der Stift gezückt: Hallo, schreibt mich in das goldene Buch der Spender und Spenderinnen. Da wird einfach nur sinnvoll und gut gehandelt.
Viele Menschen könnten derzeit ohne diese heimlichen und stillen Taten nicht existieren, Kinder können ohne das nicht groß werden, Schulklassen bekommt das gut, Vereine brauchen das. Und die alten Menschen, die im Sozialmarkt einkaufen müssen, sind darauf angewiesen.

Freude machen und Gutes tun

Trotz aller Klagen und allen Jammerns ist unsere Welt nach wie vor deshalb so liebenswert, weil sehr viele von uns es so oft wie der Nikolaus machen, ohne großes Aufheben anpacken, wo es nötig ist, helfen, wo man Hilfe braucht, eine Freude machen und Gutes tun.
Danke, heiliger Nikolaus, nicht nur für die Schokolade und die Mandarinen, die du bringst. Danke mehr noch für dein Vorbild, dass man Freude machen kann, ohne große Worte darüber zu verlieren, ohne Pressekonferenz.

Die Predigt stammt von Gerhard Pumberger, Pfarrassistent in der Pfarre Pinsdorf

Anzeige
Foto: Oliver Hoffmann - stock.adobe.com
3

Das Arbeitsmarktservice (AMS) vermittelt
Damit Arbeitskraft und Unternehmen zusammenpassen

Jene zusammenzubringen, die bestens zusammenpassen, nennt man ein gelungenes „Matching“. Ob dies nun Lebenspartner/Partnerinnen sind oder – davon ist hier die Rede – Arbeitskraft und Unternehmen. Die Vermittlerrolle nimmt dabei das Arbeitsmarktservice (AMS) ein. Wie gelingt dieses Matching möglichst optimal?Es gelingt dann, wenn die Beteiligten möglichst präzise wissen und sagen können, was und wen sie brauchen. Für mich als Jobsuchenden heißt das, mir die Stellenausschreibung genau anzusehen,...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus dem Salzkammergut auf MeinBezirk.at/Salzkammergut

Neuigkeiten aus dem Salzkammergut als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksRundSchau Salzkammergut auf Facebook: MeinBezirk.at/Salzkammergut - BezirksRundSchau

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus dem Salzkammergut und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.