Katholische Kirche im Salzkammergut
Predigt für Sonntag, 14. März, von Dechant Franz Starlinger

Dechant Franz Starlinger | Foto: Pfarre Laakirchen
  • Dechant Franz Starlinger
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SALZKAMMERGUT. Warum Nikodemus in der Nacht zu Jesus kam?Nikodemus war ein angesehener Mann unter den Juden. Und er kam nachts zu Jesus. - Wollte er vielleicht heimlich kommen, damit ihn niemand sah, weil er Angst hatte? Nikodemus kam in der Nacht, weil da keine anderen Leute mehr herum-standen und er sich mit Jesus ungestört unterhalten konnte.
Dieser Nikodemus wird noch zweimal im Evangelium erwähnt.

Und da tritt er gar nicht heimlich, sondern ganz offen für Jesus ein: Einmal, als über Jesus verhandelt wurde, sagte er: „Verurteilt unser Gesetz einen Menschen, ehe man ihn gehört und sein Tun untersucht hat?“ (Joh 7,51). Und noch einmal, als er von Pilatus den Leichnam Jesu erbittet und dann zusammen mit Josef von Arimathäa für das Begräbnis bereitet. Natürlich, weil er Jesus für einen großen Lehrer hielt. Und es ist doch interessant, mit so jemandem sich zu unterhalten. Dabei ging es ihm vor allem darum, wie man das ewige Leben gewinnen kann. Und auch um die Frage, ob der Messias, also das kommende Heil, nur für die Juden oder für die ganze Welt bestimmt sei.

Erlösung für manche oder Erlösung für alle?

Diese Spannung – zwischen einem engen Nationalismus, der sich auf die besondere Erwählung des Volkes Israel beruft, und einer weltweiten Sicht, die parallel dazu ebenfalls von Anfang an in der Bibel zu finden ist – zieht sich durch das ganze Alte Testament. Wir dürfen annehmen, dass letztere Sicht auch die Ansicht des Nikodemus war. Dem war doch die Geschichte der Patriarchen bekannt. Da wird nicht nur dem Abraham Segen versprochen, sondern es heißt: „In dir sollen alle Völker der Erde gesegnet sein.“ (Gen 12,3). Dieses Versprechen wird dreimal für Abraham selber ausgespro-chen und dasselbe wiederholt sich noch einmal beim Segen für Isaak und für Jakob. Also kannte auch Nikodemus, der Pharisäer und Schriftgelehrte, diese Spannung. Wir finden sie sogar noch im Leben Jesu. Auch Jesus weiß einerseits um die besondere Liebe Gottes zu seinem „auserwählten“ Volk, er weiß sich aber zugleich gesandt zu allen Völkern.

Die Antwort Jesu auf die Frage, wer nun wirklich gerettet wird, ist ganz klar: jeder, der an Christus glaubt, wird das ewige Leben haben. So steht es auch im 1. Johannesbrief: „Jesus Christus ist die Sühne für unsere Sünden. Aber nicht nur für unsere Sünden, sondern für die der ganzen Welt.“ (1 Joh 2,2). Der Grund dafür ist Gottes Liebe, so sehr hat Gott die Welt geliebt. Schon in der Schöp-fung, als Gott die Menschen erschaffen hat, erleben wir ein ähnliches „so sehr“.

Man kann die Liebe und die Größe der Liebe an der Hingabe messen, wie Jesus selber gesagt hat: „Niemand hat größere Liebe, als wenn einer sein Leben hingibt für seine Freunde.“ (Joh 15,13). Es muss nicht immer gleich das ganze Leben sein. Man kann sein Leben auch stückweise hingeben, für Stunden, Tage, Wochen. Aber wenn wir etwas geben, sollte es schon etwas Besonderes sein, das für einen selber wertvoll ist. Sonst wäre es eher eine Entsorgung. Und so hat Gott die Welt geliebt, indem er nicht nach Stunden, Tagen, Jahren gezählt hat, sondern seinen Sohn hingegeben hat bis in den Tod.

Er hat die Welt so sehr geliebt, dass er seine Liebe in Jesus Christus nicht nur den guten Gläubigen erweist, sondern er hat auch jene und gerade sie seine Liebe in Jesus spüren lassen, die ihn abge-lehnt, verraten, gemartert und schließlich gekreuzigt haben.
Hier wird dann endgültig klar, was es heißt: „So sehr hat Gott die Welt geliebt.“ (Joh 3,16).

Die Predigt für Sonntag, 14. März, stammt von Dechant Franz Starlinger. 

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