Bleibt Henndorf heuer ohne Strandbad?

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Den Pachtvertrag hatte der Eigentümer "aufgrund des katastrophalen Zustandes" der Badinfrastruktur mit Ende des Jahres gekündigt. Ob hier heuer im Sommer ein Badebetrieb stattfinden wird, steht in den Sternen. Fix ist nur: "Uns läuft die Zeit davon", sagt Johannes Esterer, dem die Liegenschaft gemeinsam mit seiner Tochter gehört. Denn: Bevor das Bad wieder aufsperren kann, muss erst kräftig investiert werden.

Badinfrastruktur ist heruntergewirtschaftet

30 Jahre lang war der Pachtvertrag mit der Gemeinde gelaufen und zumindest in den vergangenen 15 Jahren wurde das Bad heruntergewirtschaftet: "Die Sanitäranlagen sind in einem katastrophalen Zustand, die Wärmepumpe ist seit zwei Jahren kaputt, es gibt keine einzige Warmwasserdusche, keinen Babywickelraum – nicht einmal einen Sonnenschirm können Sie sich ausleihen", beklagt Esterer. Bgm. Rupert Eder meinte auf Bezirksblätter-Anfrage zwar, die Gemeinde hätte "enorme Summen in die Infrastruktur, aber natürlich nicht in Neuerungen" investiert, ein Lokalaugenschein lässt allerdings das Gegenteil vermuten.

GRÜNE: "Seit Jahren schaut die Gemeinde tatenlos zu"

Und das bestätigt auch GRÜNEN-Gemeindevertreter Christian Piller: "Seit Jahren fordern wir immer wieder, dass die Gemeinde endlich Geld für die Instandsetzung des Bades in die Hand nimmt – wozu sie lauf Pachtvertrag übrigens auch verpflichtet gewesen wäre." Und: Bereits vor fünf Jahren habe eine Umfrage unter 90 Badegästen ergeben, dass die Qualität der Duschen sowie der Zustand der Kabinen und sanitären Anlagen als schlecht und dringend verbesserungswürdig beurteilt wurde. Auf die Frage, was sie tun würden, wären sie der Bürgermeister, kam als häufigste Antwort: "Komplett sanieren".

Keine Verhandlungen über Pachthöhe

Hintergrund der Misere: Auf Wunsch der Gemeinde hatte die Landesliegenschaftsverwaltung ein Gutachten erstellt, das den Verkehrswert des Grundstücks für die Berechnung der Pacht heranzieht – das sind 142.000 Euro. Der Gemeinde – die bisher rund 60.000 Euro, bzw. später wegen einer Verkleinerung des Strandbades nur mehr rund 50.000 Euro Pacht gezahlt hatte, zuviel. Nur: Es gibt kein schriftliches Gegenangebot der Gemeinde, und es gibt auch keinen festgesetzten Termin für Verhandlungen. "Ich gehe aber davon aus, dass es zu einer Lösung kommt", sagt Bgm. Rupert Eder (ÖVP). Denn: "Sonst hat Esterer ja auch nichts davon."

Esterer: "Dann bleibt es eben zu"

Das stimmt so freilich nicht ganz – zwar kann auf dem Areal nichts anderes als ein öffentliches Strandbad betrieben werden – aber das könnte Esterer zumindest selbst machen. Einen entsprechenden Vorschlag hat Esterer der Gemeinde vor einem Jahr unterbreitet. Darin schlägt er vor, über sein angrenzendes Hotel das Strandbad mitzubetreiben – und gegen einen Zuschuss von 65.000 Euro jährlich sämtliche bisherige Leistungen wie speziell günstige Einheimischentarife weiter anzubieten. "Das wäre nicht einmal die Hälfte vom bisherigen Abgang des Strandbadbetriebes durch die Gemeinde", so Esterer. Aber auch dazu hatte sich die Gemeinde nicht schriftlich geäußert. "Wenn Sie mich jetzt fragen, was mit dem Bad passieren wird, muss ich sagen: Ich weiß es nicht. Die Gemeinde hat nach dem Ende des Pachtvertrages ja noch nicht einmal eine offizielle Übergabe gemacht. Im schlimmsten Fall bleibt es im Sommer eben zu."

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