„Eine Krise ist auch eine Chance“
Die Ebenseer ÖVP krempelt die Partei weiter um – Bad Ischler Volkspartei sucht noch einheitliche Linie.
EBENSEE/BAD ISCHL. 6,14 Prozent für die ÖVP. Das war kein schmeichelhaftes Ergebnis. Nachdem die Schwarzen bei der Bürgermeisterwahl gegen Markus Siller krachend untergingen, rumort es in der Ebenseer-Partei. Jüngste Personalrochade: Dem Vernehmen nach soll die unterlegene Bürgermeisterkandidatin Beate Weilguni „ausgewechselt“ werden. Claudia Gaigg könnte ihr als VP-Fraktionsobfrau nachfolgen.
Vizebürgermeister Sepp Steinkogler verweist diesbezügliglich auf eine ÖVP-Sitzung am 22. Oktober, in der personelle Änderungen anstehen dürften. „In der Fraktionssitzung wird es höchstwahrscheinlich zu Veränderungen kommen“, bestätigt Steinkogler. Bis zu den Landtags- und Gemeinderatswahlen 2015 soll die Partei neu aufgestellt werden. Ein Parteitag ist im Frühjahr 2014 denkbar. Dort wollen die Ebenseer-Schwarzen dann die Weichen für die Zukunft stellen – allerdings ohne Sepp Steinkogler. „Ich werde sicher nicht mehr antreten“, so der Bundesrat.
Aber auch anderswo tastet sich die ÖVP noch etwas unstrukturiert durch die politische Landschaft. In Bad Ischl hinterließen die Bürgerlichen in der letzten Gemeinderatssitzung einige Fragezeichen. Zwar forderte die ÖVP in der Ischler Gemeindezeitung einen Grundsatzbeschluss zum Fußballplatz. Diesem verweigerte sie aber im Gemeinderat die Zustimmung und stimmte für den Grünen-Gegenantrag, der die Standortfrage ausgeklammert hätte. Das sei offizielle Parteilinie, bestätigt Johannes Kogler. „Wir unterstützen einen Grundsatzbeschluss, aber ohne Standortfestlegung. Man soll den Vorschlag der Bürgerinitiative prüfen“, sagt der Neo-Vizebürgermeister.
Mehr Geduld als so mancher Ortsfunktionär hat man hingegen bei der VP-Bezirkspartei. Weder die Neustrukturierungen in Ebensee, noch Debatten in Bad Ischl bereiten der Parteispitze derzeit Kopfzerbrechen: „Krisen sind immer auch eine Chance“, meint der VP-Bezirksparteichef Hannes Peinsteiner.
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