Alland-Umfahrung: 691 aufregende Straßenmeter, Volksbefragung am 17. Jänner

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ALLAND. Sie soll exakt 691 Meter lang werden, die geplante Alland-Umfahrung. Eine nicht sehr lange neue Straße, die für gehörig Wirbel im Helenental sorgt. Am vorigen Mittwoch fand im Gemeindesaal von Alland die Präsentation des vom NÖ Landesstraßenbau erwünschten Projektes statt. Und die Wogen gingen hoch.

Kritik an der Präsentation

Sehr unzufrieden äußerten sich die vielen Interessenten über die Art und Weise der Präsentation: Es gab nur die Möglichkeit, vor einzelnen Schautafeln mit Experten aus Teilbereichen (Umwelt, Lärm, technische Fragen etc.) zu diskutieren, jedoch keine Podiumsdiskussion und keine Möglichkeit, öffentlich Fragen zu stellen. „Diese Methode hat sich allgemein bewährt, wir wollen weg von der Frontal-Präsentation“, erklärt Straßenbaudirektor Decker.

Wozu das alles?

Warum die 691 Meter so aufregen können, wurde schnell klar: Zum einen führt die geplante Straße durch Quellgebiet, zum anderen durch das malerischste Gebiet von Alland. „Hier wurde sogar einmal ein Film gedreht, wegen dem schönen Ausblick“, sagt Maria Granl und geht mit einer Unterschriftenliste durch die Menge. „Ich bin dagegen, ich wohne Richtung Mayerling, für uns wurde bis 2030 eine 47%ige Verkehrszunahme prognostiziert“, protestiert Karl Parzer. „In Österreich wird so viel Fläche versiegelt, mehr als in Deutschland und der Schweiz“, ärgert sich Thusnelda Perl, „Ich will keinen unnötigen Beton, hier bei uns im Biosphärenpark Wienerwald, im Landschaftsschutz.“

Ortszentrum wird entlastet

Unnötig? Die Straßen-Befürworter sehen die Entlastung des Allander Ortszentrums. 3,1 Millionen soll das 691 Meter lange und 7,5 Meter breite Straßenstück (1 Fahrbahn in jede Richtung) grob geschätzt kosten. Und es soll quasi fast unsichtbar sein, versprechen die Projektanten: Beim Kreisverkehr A 21-Abfahrt wird die Straße auf einem etwa 3,5 Meter hohen Damm geführt, dann über eine „Einfassung“, in der das Quellwasser fließen kann, in eine 8,5 Meter tiefe „Wanne“ münden, die dann fast niveaugleich auf die tiefer gelegene B 210 eingebunden werden kann. Gefälle etwa 6 Prozent.

Volksbefragung am 17. Jänner

Bürgermeister Ludwig Köck (ÖVP) weiß um die große Skepsis in seiner Bevölkerung. Am 17. Jänner wird es deshalb eine Volksbefragung dazu geben. Derzeit kursieren Unterschriften, eine Petition der Grünen und es gibt auch Proteste gegen das Projekt aus Baden. „Dass Anrainergemeinden nicht eingeladen waren, finde ich nicht okay“, sagt Jowi Trenner (wir badener), der ebenso wie die Vertreterin der Grünen, Andrea Kinzer, dennoch aus Baden den Weg nach Alland fand.

Köck: Es bleibt alles Grünland

Befürchtungen, dass die neue Straße Supermarkt- oder Tankstellenketten anzieht, widerspricht der Bürgermeister hoch und heilig: „Das Gebiet entlang der Straße wird Grünland-Landwirtschaft bleiben.“ Wenn sie denn kommt. „Es sind schon einige Umfahrungsprojekte wieder in der Versenkung versunken“, sagen die Oppositionspolitiker Klaus Perl (SPÖ/Unabhängige) und Erwin Dollensky (Bürgerliste). Letzter setzt nach: "Wir opfern Schwechatbach,, Mayerling und Allands Osten dem Durchzugsverkehr im Helenental."

Zur Sache: Verkehrsprognosen

Die Auswirkungen der Umfahrung auf die tägliche Kfz-Belastung in Alland und Umgebung im Jahr 2030 werden wie folgt angegeben:
Beim Kreiverkehr Kirche in Alland fahren ohne Umfahrung 2030 9200 Autos, mit Umfahrung 7700 (minus 25 %)
Der Ortskern von Alland (Brücke-Kirche) würde 2030 von 10.600 Autos durchfahren werden, mit Umfahrung nur von 7.300 (minus 32 %)
Bei der A21 Abfahrt-Mayerling ohne Umfahrung 11.000, mit Umfahrung 16.200 (plus 47 %) - das heißt, die Umfahrung wird vermutlich Verkehr in die Region anziehen.
Im Ortsteil Mayerling fahren 2030 ohne Umfahrung 5600 Autos täglich, mit Umfahrung 7600 Autos (plus 35 %)
Im Helenental werden 5100 Autos ohne Umfahrung erwartet, 6700 mit Umfahrung, ein Plus von 31 %.
Unterm Strich: Die Spange Alland entlastet laut Prognosen für das Jahr 2030 den Ortskern von Alland erheblich - mit etwa einem Viertel der Allander Bevölkerung, belastet hingegen die Abfahrt Mayerling, die Orte Mayerling und Raisenmarkt und das Helenental.
2013 fuhren auf der B11 durch Alland 8.400 Autos, auf der B210 3.700 Autos pro Tag.

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