Parkplätze: Wo sich der Spaß aufhört

Parken unerwünscht: Kaum ein Haus in der Piestingau-Nord-Siedlung, wo der Sickerstreifen nicht umgestaltet wurde.
2Bilder
  • Parken unerwünscht: Kaum ein Haus in der Piestingau-Nord-Siedlung, wo der Sickerstreifen nicht umgestaltet wurde.
  • hochgeladen von Elisabeth Schmoller-Schmidbauer

EBREICHSDORF. Die Piestingau-Nord Siedlung in Ebreichsdorf ist eine schmucke Wohngegend. Große Einfamilienhäuser und Reihenhäuser wechseln hier einander ab, davor: sorgfältig gehegte und gepflegte Vorgärten mit Beeten, Stauden oder Blumentrögen. Der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt. Der Haken ist nur: die Vorgärten befinden sich eigentlich auf öffentlichem Grund, der Teil der Fahrbahn ist. Für alle liebevoll verschönerten "Vorgärten" müssten sich die Anrainer eigentlich eine Genehmigung der Gemeinde einholen. Das jedenfalls sagt Mihai Horvath, selbst seit 1996 hier ansässig - und seit 1997 genervt. Damals nämlich, so sagt er, sei das alles losgegangen.

Blockierte Parkplätze
"Im Grunde geht es allen hier darum, Parkplätze vor dem eigenen Haus zu blockieren", sagt der Anrainer. "Die Leute wollen nicht, dass jemand Fremder auf dem Grasstreifen vor dem eigenen Garten parkt - das wurde mir auch schon wortwörtlich so gesagt." Also habe einer der benachbarten Anrainer anno 1997 damit begonnen, die sogenannten Sickerstreifen neben den Straßen so zu gestalten, dass niemand dort parken kann. "Und dann haben alle anderen auch damit angefangen", sagt Horvath. Mittlerweile habe die Sickerstreifen-Gestaltung ein Ausmaß angenommen, das eine potentielle Gefahr für Fußgänger und Autofahrer bedeute. "Viele der sogenannten Verschönerungsmaßnahmen sind leicht zu übersehen, wie kleine Felsbrocken - da kann man als Fußgänger schon drüberstolpern oder mit dem Auto dagegen fahren. Vor allem im Winter, wenn Schnee liegt", sagt Horvath.

Genehmigungen
Ein weiterer Dorn im Auge Horvaths: "Baurechtlich ist das ohne Genehmigung gar nicht erlaubt und die wenigsten hier haben eine Genehmigung. Und obwohl ich das auch Bürgermeister Kocevar gegenüber immer wieder betont habe, passiert hier nichts und den Dingen wird freier Lauf gelassen." Und das nur, weil die Leute nicht wollen, dass vor ihrem Haus geparkt werde, was ja zudem auch zu Parkplatzknappheit in der Siedlung führe.

Es geht um's Ortsbild
Der Ebreichsdorfer Bürgermeister Wolfgang Kocevar, selbst ebenfalls in der Siedlung ansässig, zeichnet hingegen ein anderes Bild. "Den Leuten geht es doch nicht um die Parkplätze", sagt er. "Die wollen eine schöne Ortsgestaltung, weil sie dort wohnen." Damit erspare sich die Gemeinde zum einen die Kosten für die Pflege der Grasstreifen und gewinne dabei noch durch ein verschönertes Ortsbild. "Wobei Herr Horvath in einigen Punkten auch recht hat", gesteht der Bürgermeister ein. "Ein Sachverständiger prüft gerade die Gefahrenpotentiale und überall dort, wo eine Gefährdung vorliegt, wird man die Gestaltung wegnehmen müssen." Und für die "Vorgärten" die bleiben dürfen, müssen sich die Anrainer laut Bürgermeister eine Genehmigung einholen. Und dennoch hat der Ortschef wenig Verständnis für Horvaths Aufregung: "99 Prozent der Anrainer hier haben kein Problem mit den Verzierungen, ich verstehe nicht warum eine Person aufgrund von Prinzipien so viel Unruhe in eine Gemeinschaft bringen muss. Und ich habe einige Male versucht die Sache mit Herrn Horvath amikal zu lösen."

Nachbarschaftlichkeit passé
Mit der Nachbarschaftlichkeit scheint es in der Siedlung indes vorbei zu sein. "Zweimal wurden mir schon die Reifen aufgestochen und sieben Scheibenwischer wurden verbogen, weil ich vor einem Nachbarsgrundstück geparkt habe und ich wurde bereits zweimal aus demselben Grund geklagt", sagt Horvath. "Aber ich habe immer gewonnen."

Parken unerwünscht: Kaum ein Haus in der Piestingau-Nord-Siedlung, wo der Sickerstreifen nicht umgestaltet wurde.
Für Horvath haben die "Vorgärten" Gerfährdungspotential und seien nicht rechtskonform.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

3:57

Blick in die Sterne
Horoskop – so wird der Juni 2024

Ob Widder, Wassermann oder Skorpion – was der Juni für alle Sternzeichen bereithält, das weiß Astrologe Wilfried Weilandt. Gemeinsam mit Moderatorin Sandra Schütz hat er wieder in die Sterne geschaut. Auch unser "Promi des Monats" darf nicht fehlen: diesmal mit dabei ist Schlagerstar Natalie Holzner. ÖSTERREICH. Habt ihr gewusst, dass die Tage im Juni am längsten sind? Ja, die Sonne geht jetzt nämlich besonders früh auf und besonders spät wieder unter. Das heißt, wir haben viel Zeit, etwas zu...

Hier findest du die billigsten Tankstellen in Niederösterreich.
4

Benzin- und Dieselpreise
Die billigsten Tankstellen in Niederösterreich

Hier erfährst du täglich, wo die billigsten Tankstellen in Niederösterreich sind, wie man günstig tankt und auch, wie man am Besten Sprit sparen kann. NÖ. In ganz Österreich ist es am günstigsten Vormittags zu tanken, da die Tankstellen nur einmal täglich, um 12 Uhr, die Spritpreise erhöhen dürfen. Preissenkungen sind jedoch jederzeit und in unbegrenztem Ausmaß möglich. Wir aktualisieren die Liste der günstigsten Tankstellen in Niederösterreich täglich mit den aktuell gültigen Preisen. Die...

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Niederösterreich auf MeinBezirk.at/Niederösterreich

Neuigkeiten aus Niederösterreich als Push-Nachricht direkt aufs Handy

Bezirksblätter auf Facebook: MeinBezirk.at/Niederösterreich

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Niederösterreich und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.