Ausstellung: weg x zeit

Ausstellung des Fotografen Wolfgang Schmidt im Haus der Kunst in Baden

Wenn sich Geschwindigkeit als Weg : Zeit definiert, so entspricht dies nicht dem Zugang von Wolfgang Schmidt, der mit seiner Kamera bevorzugt dem Raum seine Zeit und der Zeit ihren Raum gibt. Die so entstandenen Werke geben sehr persönliche Impressionen und Interpretationen des Künstlers wider, die den Betrachter auf eine spannende Suche nach (be)greifbaren Bildinhalten und Details führen.

Zwei Bildserien prägen die Werkschau, die sich somit den Phänomenen Zeit und Raum widmet:

Einerseits geht es bei den „Licht-Räumen“ um Wege, die der Fotograf gegangen oder gefahren ist, sei es in kreativer Muße bei Spaziergängen in der näheren Umgebung seiner Heimatstadt Baden, sei es als täglicher Pendler am Weg zu seinem Arbeitsplatz in der Wiener Innenstadt. Einzelne Sequenzen werden fotografisch festgehalten und anschließend durch digitale Überblendung zu einem einzigen Bild verdichtet.

Andererseits greift Wolfgang Schmidt bei seiner Serie „schenk mir drei minuten....“ auf die (Un)möglichkeiten der klassischen Langzeitbelichtung zurück. Menschen seines persönlichen Umfeldes bieten ihm eine Performance ihrer Wahl, die vom Künstler ins Licht gesetzt und 3 Minuten lang belichtet wird – mit allen unvorhersehbaren Folgen, die aus der Intensität der Proponenten ebenso wie aus der Nutzung und Ausreizung physikalischer Prinzipien resultieren.

„Fotografieren, das ist eine Art zu schreien, sich zu befreien — es ist eine Art zu leben.“ Dieses Zitat des legendären Fotografen Henri Cartier-Bresson umschreibt sehr treffend den Stil des Künstlers, sein Umfeld wahrzunehmen, es zu erleben – indem er sich von konventioneller Betrachtung und den Zwängen reglementierter und standardisierter Dokumentationstechnik befreit und die Filme seiner emotionalen Erlebniswelt in jeweils nur einem Bild archiviert – unverschlüsselt und doch rätselhaft.

Mit seiner Werkschau im Haus der Kunst stellt sich Wolfgang Schmidt, der an diesem Genre von Jugend an interessiert war, aber erst Jahrzehnte später vor 2 Jahren den akademischen Lehrgang für angewandte Fotografie an der FH in St. Pölten absolviert hat, nach Ausstellungen in St. Pölten und Graz erstmals dem Badener Publikum vor.

Die Eröffnung wird Stadtrat Hans Hornyik vornehmen; in die Ausstellung wird Mag. Berenike Wasserthal-Zucchari, Kunstexpertin und renommierte Künstlerin in Graz, einführen.

Im Haus der Kunst, Kaiser Franz Ring 7, von 16. bis 24. Jänner, Di-So.10-12 Uhr und 15-18 Uhr, Eintritt frei.

Vernissage: 15. Jänner 2016, 19 Uhr