Ennser Jugend will mehr Ausgehmöglichkeiten
Schlosscafe, Turmcafe oder die neue Fledermaus. Die Ausgehmöglichkeiten der Jugend sind begrenzt.
ENNS (km). Die Ennser Jugend ist sich einig. Richtiges Feiern ist in Enns kaum möglich. Das bestätigte nicht nur eine Umfrage der ÖVP, sondern auch eine Jugendbefragung der BezirksRundschau. "Ich würde mir wieder eine Disco in Enns wünschen, die sich einmal länger als zwei Wochen hält", meint Antonietta Hintinger. Die Ennserin spielt mit ihrer Aussage auf die "Fledermaus" an. Seit einigen Jahren wechselt diese alle paar Monate den Besitzer und in der Regel auch ihren Namen. So wurde alleine in den letzten zwei Jahren das "Harlekin" zum "Palmenstadl", zum "BAM" und nun wieder zur "Fledermaus". Eine frustrierte Jugend und ein Discotourismus in Nachbarstädte wie Linz, Amstetten oder Mauthausen sind die Folge von ständigem Wechsel und fehlenden Angeboten. "Es wäre schön, wenn in Enns wieder mehr Leute in unserer Altersgruppe fortgehen würden, aber der Großteil ergreift die Flucht nach außen", erklärt Norbert Aichberger. "Für mehr Action muss man sowohl am Tag als auch in der Nacht aus der Stadt fahren", stimmt Maximilian Leth zu. Eine beständige Disco ist das Hauptproblem, denn Angebote fürs gemütliche Zusammensitzen gibt es, wie beispielsweise die zentral gelegenen Lokale Schloss- und Turmcafe. "Man sieht aus den Umfrageergebnissen einen klaren Frust der Jugend, dass sich in Enns wenig bis nichts tut. Diese Sorge muss die Politik ernst nehmen", erklärt Vizebürgermeister Manfred Voglsam. Das Betreiben von Lokalen oder Discos gehört jedoch nicht zum Bestreben der ÖVP. Das Schaffen eines parteifreien Jugendzentrums schon eher. Das würde sich auch mit der Forderung der Jugend decken. Denn laut Ergebnis der ÖVP-Umfrage verlangen die Ennser Jugendlichen einen "Partyraum", den man auch privat anmieten kann. "Wenn man sich eine Sauna mit sechsstelligem Abgang leisten kann, muss man sich auch für die Jugend etwas leisten können." Während die ÖVP aus diesem Grund ein neues Jugendzentrum fordert, will die SPÖ in das bestehende investieren. "Unsere Fraktion wird sich, wie schon in der Vergangenheit, auch in Zukunft für den Bestand dieser Einrichtung einsetzten", erklärt Fraktionsobmann Christian Deleja-Hotko. So möchte Vizebürgermeister Markus Scherzinger einen Ausbau der Leistungen des Jugendzentrums wie erweiterte Öffnungszeiten erreichen. "Wir sind jedenfalls bereit, gemeinsam mit den Jugendlichen die beste Lösung für eine attraktive Freizeitgestaltung zu entwickeln."
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