Künstler raste für den guten Zweck
Jürgen Fux stieg ins Renn-Cockpit um für ein Kind im Rollstuhl ein Therapiegerät zu finanzieren
ANIF (buk). Einen Kindheitstraum hat sich der Anifer Künstler Jürgen Norbert Fux heuer erfüllt: Er ist als Rennfahrer im Suzuki-Cup angetreten – und das für den guten Zweck. Sein Auto hat er dazu unter dem Motto "Drive for Angelina" kurzerhand in eine „Spendenbox“ umfunktioniert. Jeder, der mindestens fünf Euro durch das Fenster in das Fahrzeug wirft, darf direkt auf dem Boliden unterschreiben.
Auf den Suzuki Cup selbst wurde Fux durch Alex Maier – Bruder der Skilegende Hermann Maier – aufmerksam. Durch Zufall ist der Künstler an ein gebrauchtes Auto geraten, mit dem er drei Rennwochenenden bestritten hat – ohne Training oder großartige Vorbereitung. „Wahrscheinlich haben sie mir die Lizenz gegeben, weil sie davon ausgegangen sind, dass ein 40-Jähriger schon vernünftig sein wird“, grinst Fux. Generell sei die Rennserie eine der wenigen, die "leistbar" sind.
Spendenziel weit übertroffen
Ziel der Saison war es, für die siebenjährige Angelina ein spezielles Muskelaufbaugerät zu finanzieren, das gebraucht rund 10.000 Euro kostet. Unterm Strich sind dann 23.000 Euro für die Familie mit fünf Kindern zusammengekommen. „Wir haben unglaublich viel Unterstützung bekommen. Hauptspender war die Firma Leube, aber auch andere Vereine und Privatpersonen waren mit von der Partie“, freut sich der Künstler. „Die Familie war sprachlos – genau wie ich.“
Abgesehen von diesem Erfolg hat Fux in dieser Rennsaison einiges erlebt, darunter einen Ausritt ins Kiesbett am Salzburgring und einen spektakulären Überschlag beim Saisonfinale am Red-Bull-Ring. „Die Reifen waren noch nicht warm genug. Das geht auf meine Kappe“, erzählt der Künstler, der sich auch als Rookie ohne Panik mit 160 km/h in die Kurven wagt. Etwas unentspannter sieht das hingegen die Frau des Künstlers: „Sie hat den gefährlichen Abflug am Salzburgring gesehen – das hat ihr nicht gefallen“, so Fux.
Auto bleibt "Spendenbox"
Trotz des immensen Spenden-Erfolges kann auch weiterhin Geld in das Auto eingeworfen werden. "Drive for Angelina steht mittlerweile für Charity im Allgemeinen", sagt Fux. Unter anderem wird das Fahrzeug bei der Vienna Auto Show ausgestellt – inklusive aller Dellen, Kratzer und Unterschriften. Zudem soll der etwas lädierte Bolide an Suzuki übergeben werden, um künftig bei Veranstaltungen Geldspenden zu lukrieren.
Fux selbst will auch im kommenden Jahr wieder Rennen fahren, in einem neuen Auto, das er selbst gestalten wird. "Das geht aber nur, wenn meine Frau ja sagt. Da muss ich wohl jetzt anfangen, Pluspunkte zu sammeln", sagt Fux.
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