Tierkinder unter dem Christbaum

FLACHGAU/SALZBURG (mek). Alle Jahre wieder nähert sich der Heilige Abend in großen Schritten. Je weiter die Adventzeit voranschreitet, desto intensiver drehen sich auch die Gedanken um die Geschenke, ohne die das große Fest in vielen Familien wohl schnell zur Katastrophe werden würde. Manchen Eltern kommt da der Wunsch ihrer Kinder nach einem eigenen Haustier wieder in den Sinn. Ein kleiner Hundewelpe oder so ein Katzenbaby sind ja auch wirklich sehr süß anzusehen, oder nicht? Ja, das sind sie, und nein, Tierkinder sind kein geeignetes Weihnachtsgeschenk, denn: "Wer sich für ein Haustier entscheidet, sollte sich das gut überlegen", weiß Susanne Hemetsberger, Geschäftsführerin des Österreichischen Tierschutzvereins und ergänzt: "Die Anschaffung eines Haustieres sollte in der ganzen Familie besprochen werden. Alle müssen sich der Verantwortung bewusst sein. Wer ganz gründlich sein möchte, klärt im Vorfeld bereits ab, ob Allergien vorliegen".

Tierkind aus dem Netz

Besonders in der Vorweihnachtszeit blüht das Geschäft mit billigen Hundewelpen. Vor wenigen Wochen wurde ein Händler aus der Slowakei in Wals-Siezenheim erwischt, als er Hundewelpen illegal aus einem Kofferraum verkaufte. "Meist stellen die Händler aus den Ostblockländern den Kontakt zu ihren Kunden in Österreich im Internet her", erzählt die Expertin. "Die Kunden haben oft schon im Vorfeld bezahlt und wissen gar nicht, dass sie einem illegalen Händler zum Opfer gefallen sind", so Hemetsberger weiter. Diese Tiere seien oft krank, nicht geimpft und würden der Mutter viel zu früh weggenommen. Da sich ein generelles Verbot, Tiere im Internet zu verkaufen laut dem Österreichischen Tierschutzverein nicht kontrollieren ließe, ging dieser kürzlich eine Kooperation mit der Internetplattform willhaben.at ein. Potentielle Tierkäufer werden nun direkt darüber informiert, woran sie einen seriösen Züchter erkennen können und erfahren vieles über Risiken des Tierkaufs im Netz.

Aufklärung rettet Leben

Diese Kooperation ist laut Hemetsberger besonders sinnvoll, denn "nicht wenige der lebenden Weihnachtsgeschenke werden schnell nach dem Fest ausgesetzt" und landen – wenn sie Glück haben – in den Händen einer Tierschutzorganisation wie dem Österreichischen Tierschutzverband. "Die Welpen kommen auf einen unserer Assisi-Höfe und werden dort aufgepäppelt". Wer sich dennoch dazu entschließt, seine Familie um ein tierisches Mitglied zu erweitern, der kann sich vorab auf der Webseite der Tierfreunde Österreich Informationen zu zahlreichen Themen holen oder sich den kostenlosen Hunde- und Welpen-Kauf-Ratgeber nach Hause bestellen. Alternativ bietet der Österreichische Tierschutzverein auch Patenschaften für die vielen Tiere auf den Assisi-Höfen an. "Man kann ‚sein’ Tier jederzeit besuchen, hat aber nicht die Verantwortung und Verpflichtung, die man für ein eigenes Haustier hätte".