Lebensmittel-Allergie: Genuss mit Reue
BEZIRK FREISTADT. Etwas Apfel, Nuss, Soja oder Fisch – und der Köper reagiert mitunter heftig: Kopfschmerzen, Erbrechen, Schwellungen, Hautreaktionen, Atemnot.
„Wie alle anderen Allergien, nehmen auch Lebensmittelallergien zu“, so Diätologin Renate Hofer vom Landeskrankenhaus Freistadt. Dennoch ist eine „echte Allergie“ viel seltener als angenommen.“ Umgangssprachlich wird bei Beschwerden oft davon gesprochen, auf etwas „allergisch“ zu reagieren. In den meisten Fällen handelt es sich jedoch um eine Unverträglichkeit/Intoleranz, bei der das Immunsystem nicht beteiligt ist.
Bei einer Allergie hingegen kommt es zu einer Überreaktion des Immunsystems gegenüber harmlosen Substanzen in Lebensmitteln wie etwa in Nüssen, Sellerie, Hühnerei, und Milchprodukten.
Die Unterscheidung zwischen Allergie und Unverträglichkeit ist für Laien oft schwierig, aber wichtig. Ein bedeutender Unterschied für die Betroffenen ist, dass bei einer Allergie auf eine Reihe von Lebensmittel komplett verzichtet werden muss, wohingegen bei Unverträglichkeiten kleine Mengen vertragen werden.
Um unnötigen Vermeidungsverhalten und Ängsten entgegen zu wirken, ist eine korrekte Diagnostik unerlässlich. IgG4-Antikörpertests gegen Nahrungsmittel sind nach aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen eindeutig abzulehnen und nicht für die Diagnose einer Lebensmittel-assoziierten Allergie heranzuziehen.
Steht das Ergebnis fest, empfiehlt die Expertin konsequenten Verzicht. Erwachsene leiden meist an pollenassoziierten Nahrungsmittelallergien wie zum Beispiel gegen Nüsse, Obst- und Gemüsesorten oder Gewürze.
Seltene, gefährliche Formen sind gegen Erdnüsse, Fische oder Meeresfrüchte bekannt. „Für den Betroffenen ist nach der Diagnose eine sorgfältige Beratung notwendig, um auch versteckte Allergene im Zutatenverzeichnis aufzuspüren und den Umgang mit der Allergie zu lernen“, so Hofer.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.