Braunkehlchen sind vom Aussterben bedroht
BEZIRK FREISTADT. Seit 1992 zählen Birdlife-Mitarbeiter die Bestände der in Wiesen brütenden Vogelarten, darunter auch jene in den Wiesengebieten des Freiwaldes im Norden des Bezirkes Freistadt. "Durch die flächendeckende Intensivierung der Landwirtschaft befinden sich fast alle Feld- und Wiesenvögel im Sinkflug, da ihre Gelege häufig durch die Bewirtschaftung zerstört werden", sagt Hans Uhl, Wissenschaftlicher Mitarbeiter von Birdlife.
Während in den 1970er Jahren noch mehr als 1000 Paare Braunkehlchen in ganz Oberösterreich lebten, waren es 2016 nur mehr 40, alleine 27 davon im Freiwald. Die letzten Braunkehlchen-Vorkommen liegen vor allem in den Gemeinden Sandl, Leopoldschlag und Weitersfelden, einzelne noch in Liebenau und Windhaag. "Wenn nicht rasch eine Trendwende erreicht wird, ist das völlige Aussterben dieser Art in Oberösterreich und im Freiwald in den nächsten Jahren absehbar", befürchtet Uhl. "Das Überleben der Braunkehlchen hängt jetzt davon ab, ob in der Region mehr Landwirte dafür gewonnen werden können, ihre Wiesen später zu mähen oder Wiesenbrachen anzulegen."
Birdlife fordert rasche und wirksame Hilfsmaßnahmen, die nur mit besserer Unterstützung der beteiligten landwirtschaftlichen Betriebe für zusätzliche Naturschutzleistungen zu erreichen sind. "Das Land Oberösterreich und die Landwirtschaftskammer stehen in der Pflicht", so Uhl.
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