Werbewert fürs Mühlviertel ist unbezahlbar

Foto: Robert Danner
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FREISTADT. Von 4. bis 6. Jänner eröffnet die Jännerrallye im Raum Freistadt die Rallyesaison 2015. Das Motorsport-Spektakel wird auch in seiner 32. Auflage erneut einen ordentlichen Schub für die Wirtschaft der Region bringen, ist die Obfrau der Wirtschaftskammer Freistadt, Gabriele Lackner-Strauss, überzeugt. Die Landtagsabgeordnete sehnt – so wie alle Motorsportfans – Eis und Schnee herbei. Denn wenn das Wetter passt, rechnet Lackner-Strauss mit einer Wertschöpfung in einer Größenordnung von viereinhalb bis fünf Millionen Euro. Der internationale Rallye-Tross wird so seine Spuren nicht nur kurzfristig in Mühlviertler Eis und Schnee hinterlassen, sondern auch für ökonomische Nachhaltigkeit sorgen. In einer sonst eher ruhigen Zeit belebt die traditionsreiche Sportveranstaltung die Wirtschaft kräftig.

Abgesehen von den rund 7000 Nächtigungen, die Anfang Jänner die Beherberger-Betten füllen werden, locken die Rallye-Piloten mit ihren spektakulären Drifts auch wieder an die 120.000 begeisterte Zuschauer ins Mühlviertel. Der Tagesgast gibt durchschnittlich 33 Euro aus, der Nächtigungsgast 85 Euro. „Wenn man noch den Umsatz durch Aufträge des Veranstalters dazurechnet, kommt man auf die rund fünf Millionen Euro Umsatz für die regionalen Wirtschaftstreibenden“, rechnet der Leiter der Wirtschaftskammer Freistadt, Dietmar Wolfsegger, vor.

Nicht in Zahlen auszudrücken, aber nachweislich feststellbar ist der Werbewert, der von dieser Veranstaltung für das gesamte Mühlviertel ausgeht. An die 300 Medienvertreter aus 13 europäischen Ländern werden wieder das Pressezentrum belagern. „Sie betreiben in Printmedien, Rundfunk, TV und Internet intensive Werbung für die Tourismusregion Mühlviertel – und zwar vor, während und auch noch nach der Rallye“, betont Wolfsegger. „Abgesehen davon finden viele Rallyebesucher auch Gefallen an der Mühlviertler Landschaft und kehren zu anderen Jahreszeiten als Urlauber wieder.“

Jännerrallye hat bewegte Geschichte

FREISTADT. Die Jännerrallye wird seit 1969 im Mühlviertel ausgetragen. Bekannte Fahrer wie Stig Blomqvist, Per Engseth, Rudi Stohl, John Haugland, Rauno Aaltonen, Shekar Mehta oder Franz Wittmann prägten in der ersten Phase das Motorsportereignis. Aus finanziellen Gründen machte die Rallye zwischen 1986 und 2001 Pause. 2002 wurde ihr neues Leben eingehaucht, zunächst als Challenge und 2003 als Staatsmeisterschaftslauf. Seit damals tritt der Rallye Club Mühlviertel unter seinem Obmann Ferdinand Staber aus Pregarten als Organisator auf. Mittlerweile hat die Rallye, die 2010 nochmals eine Zwangspause einlegen musste, sogar Europameisterschafts-Status.

Ein Hauch von Weltpolitik

MÜHLVIERTEL. Mit einem hochinteressanten Feld wartet die Jännerrallye in ihrer 32. Auflage auf. Ein heißer Siegertipp zum Auftakt der Europameisterschaft ist Kajetan Kajetanowicz, der mit seinem Ford Fiesta R5 bereits 2013 mit einem Triumph bei der Waldviertel-Rallye sein großes Können bewiesen hat. Mit der Jännerrallye hat der polnische Meister allerdings noch eine Rechnung offen: 2014 warf sie ihn nämlich auf Sonderprüfung sechs ab. Ein schon von der heurigen Waldviertel-Rallye bekanntes Duo setzt auch 2015 seine Friedensmission auf vier Rädern fort: Unter dem Teamnamen „We want peace!“ wollen der russische Champion Alexey Lukyanuk und dessen ukrainischer Copilot Yevhen Cervonenko auch im Mühlviertel nicht nur sportliche, sondern auch weltpolitische Akzente setzen. Der Ungar Jozsef Trencsenyi, der Italiener Gabriele Noberasco und der Franzose Jean-Michael Raoux sind ebenfalls Ford-Fiesta-R5-Piloten.

Aus Frankreich kommt auch der mögliche Rallye-Held der Zukunft nach Freistadt: Stephane Lefebvre (Citroen DS3 R5) steht als frischgebackener Junioren-Europameister und auch Junioren-Weltmeister am Start. Das Supertalent wird von keinem Geringeren als Sebastien Loeb unterstützt. Mit einem Peugeot 207 S2000 geht ein dritter starker Franzose mit Chancen auf einen Top-10-Platz an den Start: Robert Consani. Ein gewichtiges Wort um den Jännerrallye-Sieg wird auch Vaclav Pech mit seinem Mini Cooper mitreden. Dreimal (2005, 2007 und 2008) konnte der Tscheche bereits in Freistadt gewinnen.
Mit dem Salzburger Hermann Neubauer mischt ein rasanter Österreicher im europäischen Klassefeld mit. Der Zehntplatzierte der vergangenen Jännerrallye spekuliert diesmal im Ford Fiesta S2000 mit einem Sprung nach vorne.

Diese Hoffnung hegt auch Johannes Keferböck, der mit seinem Peugeot 2000 um den Titel des schnellsten Mühlviertlers mitfahren will. Der Ex-Rad-Profi Martin Fischerlehner (Mitsubishi Evo IX) möchte ebenfalls mehr erreichen als 2014. Ein realistisches Ziel, denn damals war für ihn bereits in Sonderprüfung eins Schluss. Mario Klepatsch (Mitsubishi Evo IX) genoss 2013 schon einmal das Gefühl des flinksten Mühlviertlers. Diesmal startet er einen neuen Anlauf.

http://www.jaennerrallye.at/de/home.html

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