Landessonderausstellung in Gallneukirchen ist eröffnet
GALLNEUKIRCHEN (fog). "Diese Ausstellung ist nicht an der Besucherzahl zu messen", schickte Landeshauptmann Josef Pühringer der Eröffnung der Landessonderausstellung "hilfe LebensRisken LebensChancen" im Haus Bethanien voraus. Ausrichter der Ausstellung ist die Kulturdirektion des Landes OÖ. Partner sind das Diakoniewerk und die Stadtgemeinde Gallneukirchen.
Erstmals in Österreich widmet sich eine größere Ausstellung der Entwicklung des Systems der sozialen Sicherung beziehungweise der Solidarität. Auf den ständigen Wandel des Sozialsystems wies die Ausstellungskuratorin und Sozialwissenschaftlerin Brigitte Kepplinger von der Uni Linz hin. Das schwierige Thema wird in Gallneukirchen schlicht, aber übersichtlich präsentiert, großteils in schwarzweißer Farbe gehalten. Die letzten 120 Jahre des gesellschaftlichen Umgangs mit den zentralen Lebensrisiken Krankheit, Alter und Arbeitslosigkeit bis zur Gegenwart wurden aufgearbeitet. Früher war es eher eine Gnade und Glück, wenn jemandem geholfen wurde. Heute gibt es Rechtsansprüche auf Hilfe und die Tendenz zu Chancengleichheit.
Die zweite Kuratorin, Sozialwissenschaftlerin Irene Dyk-Ploss, empfiehlt die 300-seitige Begleitpublikation zur Landessonderausstellung. Darüber hinaus gibt es noch eine 100-seitige Publikation für Lese- und Lernschwache, in einer leichten Sprache geschrieben. Auch in der Obdachlosenzeitung "Kupfermuckn" finden die Leser eine Broschüre von der Landesausstellung.
Finanzielle und geistige Wertschöpfung
Die Adaptierung des ehemaligen Diakonissenhauses für die Landessonderausstellung kostet der Öffentlichkeit neun Millionen Euro. Das Geld stammt großteils aus Landestöpfen. Die Nachnutzung ist garantiert: Behinderte sowie alte und demente Menschen werden nach der Ausstellung im November in das Haus einziehen, auch für die Lehre des Diakoniewerks sind Räume vorgesehen. Im Haus Bethanien befindet sich auch ein neues Café, das Kowalski.
Die Stadtgemeinde Gallneukirchen hat beinahe 100 Projekte gemeinsam mit der Diakonie gestaltet. Die Gusenstadt hat vor allem durch die Neugestaltung des Marktplatzes und des Pfarrhofs samt Vorplatz, im Vorfeld der Ausstellung, profitiert. "Die Belebung und Aufwertung unseres Ortskerns war uns auch sehr wichtig", sagt Bürgermeisterin Gisela Gabauer. Die Ortschefin wies auf den neuen Gastrofolder und den neuen Stadtplan hin, der gemeinsam mit dem Tourismusverband herausgebracht wurde. Josef Pühringer betonte neben der finanziellen auch die geistige Wertschöpfung dieser Ausstellung: "Es ist eine Werbeausstellung für die soziale Frage."
Infos: http://www.landesausstellung.at
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