Kultur kurios: Wahlen #1

Ich hab es gerne schwarz auf weiß, aber auch das Internet bietet Informationen
2Bilder
  • Ich hab es gerne schwarz auf weiß, aber auch das Internet bietet Informationen
  • hochgeladen von martin krusche

Als Kulturschaffender bin ich naturgemäß neugierig, was die wahlwerbenden Parteien in Gleisdorf derzeit zu diesem zentralen Themenbereich menschlicher Gemeinschaft zu sagen haben: Kultur. Ich nehme gleich vorweg: Fast nichts!


Wahlprogramme gibt es zwar, aber ein guter Teil der Fraktionen begnügt sich mit einigen Slogans und Stichworten. Das alleine halte ich schon für ein markantes kulturelles Defizit.

Inhalte und Kommunikation. Genau! Das sind kulturelle Agenda. In der kompetenten Mediennutzung geht es momentan gemischt her. Einzig bei der SPÖ kann ich ein Wahlprogramm als PDF-Datei von der Website herunterladen, dafür hab ich per Post bis jetzt nichts bekommen.

Von der ÖVP gab es ein übersichtlich gestaltetes Heft im Briefkasten. Von deren Website kann ich das Programm als Page mit „safe as“ problemlos runterladen.

Seitens der Grünen und der FPÖ gab es per Post je einen Vierseiter. Auf den Websites der beiden Formationen mußte ich herumsuchen, um dann ein Grünen-Wahlprogramm zu finden, keines der FP, aber immerhin Themen. Bei den Neos finde ich bloß auf Umwegen ein völlig nichtssagendes Textchen im Internet; das war’s.

Im Bereich der Social Media tut sich allerhand, da ist aber noch viel Unsicherheit bemerkbar. Am besten finde ich jene, die mit Themen Präsenz zeigen und darauf verzichten, einen direkt anzuagitieren.

Alle wahlwerbenden Parteien haben Geld in die Regionalpresse investiert um da mindestens mit nichtssagenden Gruppenfotos und einigen Themen vorzukommen; auch Inserate wurden geschaltet. Die zeigen mir vielfach übliche Personenportraits, leider überwiegend im Modus „strahlt wie ein abgelutschtes Malzzuckerl“, wahlweise „grübelt über den Sinn des Lebens“. Wenig interessante Schlagworte.

Allein schon die auffallende Gedanken- und Phantasielosigkeit vieler Funktionstragender auf dem Weg zu dieser Wahl erlaube ich mir als ein kulturelles Defizit zu deuten.

Daß manches ausposaunt wird, von dem in Schreibstuben vermutet wird, daß „das Volk“ es hören möchte, simple Marktschreierei, verstehe ich zwar, aber auch das drückt kulturelle Kompetenzmängel aus.

Immerhin dient sowas als „Kontrastmittel“, weil es die kompetenten Leute im Geschehen deutlich hervortreten läßt. Auch gut. Keine Sorge! Ich werde in kommenden Beiträgen schon noch konkreter, will mich dann mit Details befassen.

Es sprechen mich jene am meisten an, die mir in ihren Aussagen zeigen, daß sie die Region, in der wir alle leben, kennen, und daß sie eine reale Vorstellung zeigen, welche Fragen, welche Probleme derzeit Gewicht haben.

Ich bin weder überrascht, noch regt es mich auf, daß die gesamte Wahlwerbung ohne den Begriff „Kunst“ auskommt. Doch daß wir seit vielen Jahren eine massive Krise der Bildungseinrichtungen erleiden, sollte sich herumgesprochen haben.

Es müßte auch bekannt sein, daß seit mehr als einem Jahrzehnt alle Art von Wissensarbeit konsequent abgewertet und immer schlechter bezahlt wird. Dazu kommt die historisch gewachsene Abschätzigkeit gegenüber körperlicher Arbeit.

Da aber diese Region ihren Wohlstand nicht aus der agrarischen Welt bezogen hat, sondern aus Industrie und folglich Dienstleistung, wären doch Lehrlingswesen, Bildung und Kultur hochrangige Themen, auf daß dieser Lebensraum den derzeitigen Wohlstand in die kommenden Jahrzehnte hinein halbwegs halten kann.

Darüber lese ich leider fast nichts, obwohl es ein paar bemerkenswerte Ausnahmen gibt, die ich im zweiten Teil dieser Betrachtungen noch darlegen werde.

Es dominieren also Imagearbeit und Polemik, doch als aufmerksamer Leser finde ich zum Glück auch manches, was auf Sachkompetenz schließen läßt. Es muß mir also jemand nicht zwingend das Wort Kultur in die Werbemittel schreiben, um kulturelle und soziale Kompetenz auszudrücken. Das könnte man auch über Inhalte und Kommunikationsstil schaffen.

Aber es gäbe doch einige sehr gewichtige Zusammenhänge menschlicher Gemeinschaft, die es nahelegen würden, daß eine politische Formation mit immerhin diesen oder jenen gesellschaftlichen Ansprüchen unter dem Stichwort Kultur etwas zu sagen hätte. Davon finden sich nur geringe Spuren in der aktuellen Wahlwerbung.

Die Stadt Gleisdorf bietet hier wichtige Dokumente zur Wahl im Web an: [link]

+) Die Serie "Kultur kurios" [link]

Ich hab es gerne schwarz auf weiß, aber auch das Internet bietet Informationen
Gesichter und Schlagworte regen an, es genauer wissen zu wollen
Push- und WhatsApp-Neuigkeiten aufs Handy
MeinBezirk auf Facebook und Instagram folgen
MeinBezirk als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
Forellenhof Joglland in Rettenegg | Foto: Harald Schiffer
40

MeinBezirk - MeinWirt
Das sind die Wirtshäuser im Bezirk Weiz

Wo man noch Zeit für ein Gespräch hat und gekocht wird wie daheim – das Wirtshaus ist mehr als nur ein Ort zum Essen. Es ist ein Treffpunkt und ein Herzstück vieler Gemeinden. Mit der Aktion MeinBezirk-MeinWirt feiern wir und die Wirtschaftskammer Steiermark die Rolle unserer Wirtinnen und Wirte. WEIZ. Wir stellen die Wirtshäuser im Bezirk Weiz vor, zeigen die Menschen dahinter und sagen gemeinsam Danke zu den Wirten, aber auch zu den treuen Gästen. Von der Teichalm bis nach Gleisdorf hier...

  • Stmk
  • Weiz
  • Aus der Region
Anzeige

Lebenswertes Strallegg
Der Ortskern wird zum Festgelände

Strallegg besticht durch seine hohe Lebensqualität. Dazu zählt auch die Festkultur – groß gefeiert wird nun am 24. August.  STRALLEGG. Der Dorfplatz der Kraftspendegemeinde Strallegg wird am 24. August beim Kraftspendekirtag zum Festgelände und Treffpunkt für Besucherinnen und Besucher aus dem Joglland und weit darüber hinaus. Es wird sich ein Bild, geprägt von Brauchtum, Kulinarik und Musik, zeigen. "Standln laden zum Flanieren ein, da und dort gibt es Kostproben und es wird viel zum Staunen...

  • Stmk
  • Weiz
  • Anneliese Grabenhofer
Anzeige
Im Ärzte- und Gesundheitsguide hat man alle Adressen auf einem Blick  | Foto: Pixabay
2

Ärzte- und Gesundheitsguide 2025
Fit und gesund durchs Jahr 2025

Wohin kann man sich im Notfall oder bei Fragen rund um seine Gesundheit wenden? MeinBezirk bietet einen Überblick über die wichtigsten Einrichtungen und Anbietern im Bezirk Weiz. BEZIRK WEIZ. Wenn die Gesundheit belastet ist, stellt sich oft die Frage: Wohin kann ich mich wenden? Ob Pflegeeinrichtungen, Fachärzte, Heilmasseure oder Apotheken – der Ärzte- und Gesundheitsguide von MeinBezirk bietet einen umfassenden Überblick über alle relevanten Adressen im Bezirk Weiz. Gesundheit ist...

  • Stmk
  • Weiz
  • Helmut Riedl

Video einbetten

Es können nur einzelne Videos der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Playlists, Streams oder Übersichtsseiten.

Abbrechen

Karte einbetten

Abbrechen

Social-Media Link einfügen

Es können nur einzelne Beiträge der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Übersichtsseiten.

Abbrechen

Code einbetten

Funktionalität des eingebetteten Codes ohne Gewähr. Bitte Einbettungen für Video, Social, Link und Maps mit dem vom System vorgesehenen Einbettungsfuntkionen vornehmen.
Abbrechen

Beitrag oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Foto des Tages einbetten

Abbrechen

Veranstaltung oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.