Fleißige Holzfäller erfreuen nicht jedermann

Arbeitsame Biber nagen zur Zeit an mehreren Stellen in Pram und stoßen dabei nicht immer auf Gegenliebe. | Foto: Mittermayr
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PRAM/OÖ. Angenagte Bäume und festgebaute Dämme – fleißig sind die Biber entlang der Pram allemal. „Diese Tiere sind ein allgemeines Problem, nicht nur in Pram“, so Otto Arnez-eder, Gemeindebediensteter in Pram. Früher beinahe ausge-rottet, haben sich die Nagetiere mit dem markanten Schwanz in unserer Region wieder etabliert. Der Biber geht deshalb nicht nur in Pram herum: In Oberösterreich sind es derzeit an die 800 Tiere. „Ob die Biber ein Problem sind, hängt immer von der Sichtweise ab. Eine Herausforderung sind sie allemal“, meint Bernhard Schön von der Abteilung Naturschutz des Landes Oberösterreich. Entstehen Schäden durch die Nager, können sich solche Situationen schwierig gestalten. „Wer von Biberschäden betroffen ist, der wendet sich an den Bezirksbeauftragten. Dieser begutachtet die Situation vor Ort und berät die betroffenen Grundbesitzer. Dann wird über weitere Maßnahmen entschieden. Am besten ist es, zu handeln, bevor ein Schaden entsteht“, informiert Schön. Präventionen sind beispielsweise Streichmittel für Bäume, die kostenlos vom Land OÖ gestellt werden, sowie Zäune zur Abgrenzung kleinerer Flächen.

Strafen bei Damm-Entfernen

Auch Dämme können zum Problem werden. „Sollen Biberdämme entfernt werden, muss ein Antrag beim zuständigen Bezirksbeauftragten gestellt werden. Zerstört oder entfernt man eigenhändig diese Bauten ohne Bewilligung, kann das Strafen von bis zu 2000 Euro nach sich ziehen“, informiert Brigitte Kornhuber von der BH Grieskirchen. „Biber sind oftmals ziemlich hartnäckig, wenn ihr Damm zerstört wird. Diesen können sie dann mehrmals wieder aufbauen. Wichtig ist, die Situation vor Ort zu bedenken. Drainagen, damit das Wasser wieder normal fließen kann, sollen längerfristig Abhilfe schaffen“, erklärt Schön.

„Biberprämie“ bei Schaden

Bei Schäden bekommen Grundstücksbesitzer vom Land OÖ eine „Biberprämie“: Diese flächenbezogenen Pauschal-
sätze liegen jährlich zwischen 100 Euro (Stufe 1) und 300 Euro (Stufe 2) pro Hektar. Betroffen sind Flächen, auf denen eine Ertragsminderung vorkommt und jene, auf denen keine weitere Bewirtschaftung mehr möglich ist. In Härtefällen können Betroffene einen Antrag zur Entfernung eines Bibers stellen – wie derzeit ein Antrag in Pram vorliegt. Entfernen bedeutet: Das Tier wird in speziellen Lebendfallen gefangen und von einem revierverantwortlichen Jäger getötet.

Entfernen: Nur Ausnahmen

„Solche Anträge werden nur in Ausnahmefällen genehmigt. Darunter fallen Situationen, in denen ein massiver wirtschaftlicher Schaden erfolgte“, weiß Schön. Übrigens: Biber sind streng geschützt und bleiben es auch. „Dürfte man Biber jagen, gäbe es auch keine Beihilfen oder Entschädigungen mehr. Die Tiere abzuschießen, löst nicht das Problem.“ Der Experte plädiert dafür, nur bei massiven wirtschaftlichen Schäden einzugreifen: „In solchen Fällen sollte man aber vorher schon handeln – auch um dem Tier eine Möglichkeit zum Überleben zu geben.“

Zur Sache: Biber

- Mehr als hundert Jahre galt der Biber in Österreich als ausgestorben. Ende der 1960er bis zu Beginn der 1980er wurde die Wiederansiedlung des Nagers durchgeführt.

- Der Biber ist das größte heimische Nagetier: Er kann bis zu 140 Zentimeter lang und bis zu 30 Kilogramm schwer werden.
Beim Abholzen verwendet er eine Sanduhrtechnik: Das Holz wird in Form einer Sanduhr benagt, bis der Baum fällt.

- Seit 2013 gibt es die „Biberprämie“. Sie ersetzt die bisher gewährte Beihilfe bei Schäden ersetzt. Die Prämienhöhe richtet sich danach, ob die betroffenen Flächen weiterhin genutzt werden können oder nicht.

- Der Naturschutz Österreich wählte den Europäischen Biber zum Tier des Jahres 2016.

Meinung: Von Bibern und Regionauten

Die Bilder zeigen: Biber sind in letzter Zeit besonders in Pram ziemlich aktiv. Diesen Tipp haben wir von unserem Regionauten Herbert Ablinger bekommen, der die Spuren des Nagers auf unserer Homepage als Leser-Reporter veröffentlichte. Und auch Sie sind gefragt, liebe Leserinnen und Leser. Sie haben etwas Spannendes, Interessantes oder Neues in unseren beiden Bezirken entdeckt? Dann schreiben Sie uns. Oder noch besser: Veröffentlichen Sie es selbst. Seit 2012 können die BezirksRundschau-Leser auf unserer Homepage nämlich kostenlos und schnell eigene Berichte, Veranstaltungen und Fotos publizieren. Mehr als 3500 sogenannte Regionauten aus unseren Bezirken Eferding und Grieskirchen nützen diese Möglichkeiten bereits. Registrieren Sie sich gleich einfach und kostenlos auf www.bezirksrundschau.com.

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