"Je dreckiger das Wasser, desto besser"

Die Kläranlage RHV Trattnachtal reinigt nicht nur Wasser, sie gewinnt auch noch Strom.
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  • hochgeladen von Rainer Auer

WALLERN (raa). Vom Stofftier über Feuchttücher bis hin zu Feinstrumpfhosen – viele Dinge, die im Grunde nichts im Klo zu suchen haben, finden sich in den Kläranlagen wieder. "Wir hatten schon mal ein Schweinchen, dass jemand über einen Kanaldeckel entsorgt hatte", so Josef Murauer von der Kläranlage in Weibern. "Wir hatten schon Dinge, bei denen man sich fragt, wie die überhaupt durch die Rohre kommen", erzählt der Geschäftsführer des Reinhaltungsverband Großraum Eferding Alfred Holzinger. "Da waren schon Schaltafeln und schwere Metallschieber mit dabei." Allein in Eferding sind es pro Jahr 100 Tonnen an sogenannten Fehleinleitungen. "Darunter sind auch viele Stofftiere, das ist schon fast normal", weiß Holzinger. "Wir hatten auch schon verklumptes Katzenstreu und sogar Betonreste", schildert der Eferdinger Abwasserexperte. "Die mussten dann aufwändig herausgestemmt werden." Probleme gab es in Eferding außerdem mit Strumpfhosen. Bei der Schnecke, mit der das Abwasser zum Rechen transportiert wird, ehe Feststoffe vom Rechen aussortiert werden, kann sich das Nylon verwickeln. "Dann kann so ein Damenstrumpf schon mal 15 Meter lang werden und die Schnecke kurzfristig lahmlegen", weiß Holzinger aus Erfahrung.
Nicht selten kommt es bereits vor den eigentlichen Kläranlagen zu Einengungen. "Feuchttücher und Binden sind hier beispielsweise ein sehr großes Problem. Dadurch können die Pumpen verstopft werden", berichtet Murauer. Ebenfalls sehr problematisch sind Essensreste, und hier im Speziellen Fette und Öle. "Vor allem in modernen Küchen mit ihren Gemüsehäckslern landet sehr vieles im Abwasser, was dort nicht hingehört", so Holzinger. "Mit den Essensresten in der Spüle oder im Klo bereiten sich vor allem auch die Privathaushalte selbst mehr Schaden", betont Franz Kieslinger, Obmann des Reinhaltungsverbandes Trattnachtal. "Bei diesen problematischen Stoffen sind wir in den Kläranlagen die letzten einer langen Kette", so Murauer. "Oftmals verstopfen aber schon im eigenen Heim irgendwann die Leitungen, wenn zum Beispiel viele fettige Essensreste so entsorgt werden." Viel landet hier aus den Privathaushalten in den Anlagen der Bezirke. "In den Gastronomiebetrieben sind ohnehin längst Fettabscheider vorgeschrieben", so Kieslinger. "Privatpersonen sind gefordert, die Feststoffe, Öle und Fette in den Altstoffsammelzentren zu entsorgen", meint Holzinger.
Ein Problem in den Kläranlagen sieht Kieslinger im hohen Anteil an Reinwasser. "Wir wollen keine Drainagen, keine Straßenentwässerung: Dieses Wasser sollte über Vorfluter gleich wieder in Bäche geleitet werden, denn es belastet die Kapazität der Anlagen."

Kommentar dazu:

Schnell ab ins Klo, dann ist es mal weg

Aus den Augen, aus dem Sinn. Das ist bei vielen wohl leider immer noch die oberste Prämisse. Zumindest wenn man die Klärwärter hört, die mitunter die skurrilsten Dinge in ihren Auffangrechen finden. Betonteile, Holz, Tiere – es ist schier unglaublich, was alles in der Toilette landet. Nicht zuletzt auch Lebensmittel. Und gerade die, mit ihren Fetten und Ölen, machen nicht nur den Kläranlagen zu schaffen. Sie verstopfen oft schon viel früher, im schlimmsten Falle im eigenen Haus, die Rohre und Leitungen. Dann ist Schluss mit lustig und nicht selten die sprichwörtliche Kacke am Dampfen. Toilette und Spüle sind als Müllschlucker ungeeignet. Vieles landet auch unbeabsichtigt in der Kloschüssel. Der oft tränenreiche Verlust des Teddys in den endlosen Abwasserkanälen bringt dann zumindest die Klärwärter noch einmal zum Schmunzeln.

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