Rodelverbot ins Halltal

Die Halltalstraße ist als Wanderweg, Mountainbikestrecke und Rodelpiste beliebt und wird von je her von Sportbegeisterten benützt. Die Straße ist aber kein Gemeindeweg, sondern im Eigentum der Wegegemeinschaft Halltalstraße, was schwerwiegende juristische Konsequenzen nach sich zieht. Bei einem Privatweg kann man nicht so einfach ein "Rodeln auf eigene Gefahr"- Schild anbringen, weil man das Risiko nicht auf die Benützer abwälzen kann.

Angst vor Klagen
Eine Klage eines Unfallopfers hätte vor Gericht gute Chancen, was die Wegegemeinschaft ruinieren könnte. Außerdem könnte der Obmann haftbar gemacht werden.
"Der Job des Obmanns bringt keinen Lohn, sondern nur ein Haftungsrisiko. Niemand wollte das machen, also ist dieses Amt an mir hängen geblieben", erklärt der Absamer Bürgermeister Arno Guggenbichler, der überspitzt formuliert, auch als Bürgermeister "immer schon mit einem Fuß vor Gericht steht".

Verbot ohne Kontrolle
"Am Anfang meiner politischen Karriere war ich davon überzeugt, dass in Österreich der Rechtsstaat perfekt funktioniert und alle Gesetze und Regeln auch richtig und vernünftig sind. Je länger ich aber Bürgermeister bin, desto desillusionierter bin ich geworden", bekennt Guggenbichler. "Immer öfter droht jemand, die Gemeinde bzw. den Bürgermeister zu verklagen, von Selbstverantwortung ist dabei immer seltener die Rede. Deswegen mussten wir auch das Rodelverbot verhängen", beklagt Guggenbichler, der aber auch ankündigt, dass das Verbot nicht kontrolliert wird: "Das Verbot ist verhängt, aber niemand wird verklagt oder bestraft, der trotzdem fährt. Ich als Privatperson rodle dort übrigens auch."

Vorsicht bei Lawinen
Wer im Halltal rodeln will, sollte aber trotzdem genau auf Verbots- und Hinweisschilder achten. Ist das Halltal wegen Lawinengefahr für alle gesperrt, sollte man auf keinen Fall hineingehen. Nicht betroffen von dem Verbot ist übrigens die kurze Rodelstrecke auf den Runstboden.
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