Frühlingsbeginn mit Bedacht
Eisheilige als Anhaltspunkt für Gartenarbeit

Michael Jäger in der Gärtnerei in Hall. | Foto: Lisa Kropiunig
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Sobald es einigermaßen warm wird, wollen Gartenliebhaberinnen und Liebhaber schon mit dem Setzen von Pflanzen beginnen. Doch der diesjährige Frühling zeigt: Auch wenn der März warm ist, kann es im April nochmal richtig kalt werden. Deshalb richten sich Gärtnerinnen und Gärtner im Frühling nach den Eisheiligen (heuer von 11. bis 15. Mai).

HALL. Wenn die ersten Sonnenstrahlen und warmen Tage im März vorbeischauen, ist es sehr verlockend bereits mit dem Gartln zu beginnen. Doch man darf zu dieser Jahreszeit nicht zu voreilig sein, denn wie der April gezeigt hat, kann jederzeit ein Wetterumschwung kommen. Für viele Gärtnereien sind daher die Eisheiligen Anfang/Mitte Mai eine gute Orientierungshilfe – so auch für die Gärtnerei Jäger in Hall.

"Wenn bis Mitte Mai kein Schnee und keine Kälte mehr kommt, ist man meist auf der sicheren Seite. Die Eisheiligen sind ein guter Anhaltspunkt, denn ab da gibt es so gut wie keinen Frost mehr. Das Bewusstsein, dass es im März und April zu Wetterumbrüchen kommen kann, ist in den letzten Jahren leider etwas verloren gegangen",

erklärt Michael Jäger von der gleichnamigen Gärtnerei Jäger in Hall.

Tipp vom Profi: Nicht zu früh setzen beginnen. | Foto: BezirksBlätter
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Eselsbrücke

Wer nicht genau weiß, wann die Eisheiligen sind, kann sich eine Eselsbrücke zur Hilfe nehmen. Wenn Muttertag ist, sind meist auch die Eisheiligen nicht weit entfernt. Beides findet Anfang/ Mitte Mai statt.

Wetterfeste Pflanzen

Für diejenigen, die aber nicht bis zu den Eisheiligen Mitte Mai warten möchten, hat Gärtner Michael Jäger Tipps parat:

"Damit der Garten auch kurz nach dem Winter aufleben kann, hat unsere Gärtnerei auch Sorten im Programm die die kalten Nächte aushalten. Winterharte Pflanzen eignen sich sehr gut, das sind zum Beispiel alle Heckenpflanzen, Beeren, Kräuter, Zwiebelgewächse, Sträucher sowie Frühlingsblüher. Aber auch Rosen und Stiefmütterchen halten Frost und Kälte aus."

Kräuter können bereits gepflanzt werden. | Foto: Lisa Kropiunig
  • Kräuter können bereits gepflanzt werden.
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Achtung bei Gemüse

Der erfahrene Gärtner Michael Jäger empfiehlt vor den Eisheiligen nur bestimmtes Gemüse oder Fruchtgemüse zu pflanzen.

"Paprika, Chilis, Kürbis oder Gurken sind sehr kälteempfindlich und wachsen erst bei Temperaturen zwischen zehn und 15 Grad. Es gibt jedoch auch Gemüse, das bereits Anfang April gesetzt werden kann, wie zum Beispiel Radieschen, Salate oder Kohlgewächse. Wenn man Gemüse direkt nach dem Winter einpflanzt, ist es wichtig, dass man die kleinen Pflanzen mit einem Fließ zudeckt",

erklärt er.

Foto: Lisa Kropiunig

Die Garten-Trends im Sommer 2024

Bunt, bunt, bunt
Die Blumen für den heurigen Sommer sollen vor allem eins sein: Bunt! 

"Die Leute möchten Farbe in ihren Garten bringen",

weiß Michael Jäger von der Gärtnerei Jäger in Hall. Deshalb ist die Blume des Jahres auch drei färbig. 

Selbstversorgen
Ein ungebrochener Trend ist und bleibt das Selbstversorgen mit Gemüse und Früchten. Dabei steht die Sortenvielfalt im Fokus: 

"In unserer Gärtnerei bieten wir sehr viele verschiedene Sorten und Varianten an, wir haben zum Beispiel 30 verschiedene Tomatensorten. Die Leute möchten eine gewisse Vielfalt in ihrem Beet und dieser Nachfrage möchten wir nachkommen",

betont Michael Jäger. 

Biodiversität
Auch das Wohl der Tiere und der Natur ist den Gartenliebhaberinnen und Liebhabern in Tirol sehr wichtig. 

"Der Trend geht definitiv in Richtung Biodiversität. Viele setzen auf bienenfreundliche Pflanzen oder Hecken sowie Sträucher, in denen sich Vögel wohlfühlen. Außerdem soll auch die Insektenvielfalt im eigenen Garten gefördert werden. Die Menschen möchten etwas Positives für die Umwelt und die Tierwelt tun",

erklärt Gärtner Michael Jäger. 

Der Chef höchstpersönlich macht eine Schädlingsinspektion. | Foto: Lisa Kropiunig
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Pflanzenkauf ist Emotion

Michael Jäger von der Gärtnerei Jäger freut eines besonders: dass der Trend Internet-Shopping in dieser Branche nicht greift:

"Der Gärtnerberuf trotzt dem Internet-Wahn, da der Pflanzenkauf mit sehr vielen Emotionen verbunden ist. Die Beratung und der Besuch einer Gärtnerei hat noch einen großen Wert für die Leute. Auch wenn viele mit einem Vorwissen Pflanzen einkaufen gehen, wird die persönliche Beratung von Fachpersonal sehr geschätzt."

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