Keine "Lederhosenarchitektur" für Absam
Kürzlich wurde das Siegerprojekt des Architektenwettbewerbes für das geplante Mehrzweckhaus für Arztpraxen, Apotheke und Vereinslokale in Absam vorgestellt. Der moderne rechteckige Bau mit Flachdach gefällt aber nicht allen Absamern. "In der Ausschreibung wurde noch davon gesprochen, dass sich das Gebäude harmonisch ins Ortsbild fügen soll und dass es möglichst ein Giebeldach haben sollte. Davon kann aber beim Siegerprojekt keine Rede sein", kritisiert GR Philipp Gaugl (ÖVP), der auch klarstellen möchte, dass er nicht gegen das Mehrzweckhaus ist, sondern nur gegen die Architektur.
"Die Gemeinde Absam hat einen Architektenwettbewerb ausgeschrieben. Ein Architekt lässt sich nicht vorschreiben, was für ein Dach er baut. Die Jury hat sich einstimmig für das Siegerprojekt entschieden, weil der Entwurf am besten alle Anforderungen erfüllt. Der Bau ist sehr funktional und fügt sich, da er nicht zu hoch ist, auch gut in das Ortsbild ein", ist Bgm. Arno Guggenbichler über die Kritik verärgert.
Für Gaugl ist das Thema aber noch nicht erledigt. "Auch wenn das Siegerprojekt schon gekürt wurde, heißt es nicht, dass es auch so gebaut werden muss. Wer zahlt schafft an, eine Umplanung des Projektes ist noch möglich."
Im Zuge der Architektenwettbewerbes wurde auch das Thema Ortsbild und ortsübliche Bauweise angesprochen. Die meisten Architekten waren offensichtlich der Meinung, dass die benachbarten Gebäude architektonisch nicht wertvoll sind und man sich deswegen nicht anpassen müsse. Wer versuche, ein modernes Mehrzweckgebäude mit 1400 m2 so zu bauen wie ein traditionelles Tiroler Bauernhaus, mache sich lächerlich, das sei "Lederhosenarchitektur", die man ablehne.
Link zum Kommentar "Niemand weiß, was ortsübliche Bauweise ist"
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