ÖVP Hall kritisiert Alleingang des Bürgermeisters
Provisorium am Marktanger Hall erhitzt die Gemüter

Die ÖVP kritisiert Bgm. Margreiter für seinen vermeintlichen „Alleingang“ beim Provisorium am Marktanger. | Foto: Kendlbacher
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In der Stadtgemeinde Hall in Tirol ist eine hitzige Debatte über die Neugestaltung des zentralen Platzes, bekannt als "Marktanger" entbrannt. Die ÖVP wirft dem Bürgermeister  einen Alleingang vor.

HALL. Nach dem wochenlangen Abriss der alten Schule am Rosenhof in der Altstadt hat sich nun auf der entstandenen Freifläche rund um den Marktanger so einiges getan. Die Stadtgärtnerei hat vor wenigen Tagen in der Mitte des Freigeländes einen Rollrasen verlegt, vier Bäume gepflanzt und einen Brunnen errichtet. Das vorübergehende Provisorium wird für die nächsten zwei Jahre bestehen, in dieser Zeit wird das Gelände so verdichtet sein, dass im Anschluss die eigentliche Platzgestaltung (Siegerprojekt des Ideenwettbewerbs der Studierenden der BOKU Wien) fortgesetzt werden kann. Vorgesehen sind dann Sitzgelegenheiten sowie mehr Bäume und Beete. Die Neugestaltung des Platzes, die ohne vorherige Beratung in den Ausschüssen und ohne Einbindung der Stadt- und Gemeinderäte erfolgte, hat bei vielen Gemeinde- und Stadträten für Unmut gesorgt. „Die Gestaltung des Marktangers hätte ein gemeinsames Projekt sein sollen, das die Interessen und Ideen aller Beteiligten berücksichtigt. Stattdessen sehen wir uns mit einem Alleingang konfrontiert, der die demokratischen Prozesse in unserer Stadt untergräbt", kritisieren ÖVP-Vizebgm. Werner Hackl und Stadtrat Johannes Tilg. Laut ihnen wurden für die Bepflanzung Gelder verwendet, die nicht besprochen und abgemacht waren. „Es ist nicht nur eine Frage der Ästhetik, sondern auch des Respekts vor dem Prozess der Stadtentwicklung und der Rolle, die jeder von uns darin spielt", betont Vizebgm. Hackl und verweist darauf, dass in der aktuellen Gestaltung das Siegerprojekt überhaupt nicht berücksichtigt wurde. Die Vorgehensweise am Marktanger sei für sie ein „Weckruf" für die Notwendigkeit einer besseren Kommunikation und Bürgerbeteiligung in der Stadtentwicklung.

Kritik nicht nachvollziehbar

Für Bgm. Christian Margreiter ist die Kritik der ÖVP nicht nachvollziehbar. „Das Projekt ist im Gemeinderat nicht nur behandelt, sondern auch budgetiert worden. Eine provisorische Gestaltung, bis sich der Untergrund gesetzt hat, wurde mit 40.000 Euro budgetiert. Nach Gesprächen mit den Mitarbeitern des Bauhofs und der Stadtgärtnerei hat man dies auch im Altstadtausschuss so kommuniziert", erklärt der Bürgermeister. Ein glücklicher Umstand sei auch der angelegte Brunnen am Platz, der quasi aus Altbeständen für das Provisorium verwendet werden konnte, heißt es. Für Margreiter steht jedenfalls fest: „Mir ist nur wichtig, dass der Platz nicht über längere Zeit eine Baustelle bzw. „Gstättn“ bleibt. Hier zuzuwarten und nichts zu tun, ist nicht mein Zugang. Es hat niemand einen Vorschlag eingebracht, obwohl jeder gesehen hat, dass dort ein Gestaltungsbedarf war. Ich kann hier nicht tatenlos dasitzen und auf Vorschläge warten. Der Sommer steht schon vor der Tür und ich weiß nicht, wie sich diese Herrschaften das vorstellen."

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