Gedenkstein-Enthüllung wider das Vergessen

Foto: fotolia/paulmz

HASLACH. Am Freitag, 31. Oktober, ab 19 Uhr, findet in der Pfarrkirche in Haslach die Gedenkfeier und anschließend die Gedenkstein-Enthüllung am Kirchenplatz für die Opfer der NS-Euthanasie aus Haslach statt. Nach der Begrüßung durch Bürgermeister Dominik Reisinger gibt es eine Ansprache von Peter Gstettner und Peter Paul Wipplinger. Der Abend wird musikalisch umrahmt. Hinkommen und ein Zeichen wider das Vergessen setzen.

Die tausendfachen Ermordungen von behinderten Kindern und Erwachsenen im Rahmen des „NS-Euthanasieprogramms“ sind zweifellos eines der dunkelsten Kapitel des 20. Jahrhunderts. Der Begriff „Euthanasie“ diente den Nationalsozialisten als Deckmantel für ein detailliert vorbereitetes und ab 1939 konsequent vollzogenes Vernichtungsprogramm, das sie in der Anfangsphase noch als „Aktion Gnadentod“ zu verharmlosen versuchten.

Ideologische Wegbereiter für die „Säuberung und Gesundung des deutschen Volkskörpers“ waren die bereits Ende des 19. Jahrhunderts weit verbreiteten Ideen des Sozialdarwinismus und der Rassenhygiene.

Wider das Vergessen
Lange wurde geschwiegen, sei es aus Scham, Verdrängung oder Unwissenheit - so auch in Haslach.

75 Jahre danach ist es vor allem dank mehrerer engagierter Haslacher – im Besonderen durch die Recherchen von Herrn Mag. Thomas Engleder - endlich gelungen, mit einem Gedenkstein als mahnendes und erinnerndes Symbol den bis dahin unbekannten Opfern aus Haslach einen Namen zu geben. Ausgewählt wurde dafür bewusst ein Stein am Kirchenplatz vor den Gedenktafeln für die Gefallenen des 2. Weltkriegs und dem Denkmal für die Gefallenen des 1. Weltkrieges.

Die meisten der 10 Opfer aus Haslach wurden im Schloss Hartheim vergast, eine von insgesamt sechs „Euthanasieanstalten“ im Großdeutschen Reich. Unter allen Tötungszentren kam Hartheim eine Sonderstellung zu, denn dort wurden mit rund 30.000 Opfern bis Ende 1944 die meisten Menschen ermordet: Kranke, Behinderte, aber auch Alkoholiker, Waisen, schwer erziehbare Jugendliche, ab 1941 auch politische Häftlinge und Zwangsarbeiter aus den Konzentrationslagern Mauthausen und Gusen.

VORSCHAU:
Am Samstag, 8. November, findet um 20 Uhr im Pfarrsaal in Haslach ein Vortrag der Historikerin Ludmilla Leitner statt mit dem Titel "Ihr Tod reißt nicht die geringste Lücke." – "Euthanasie" im Dritten Reich.

Wann: 31.10.2014 19:00:00 Wo: Pfarrkirche , 4170 Haslach an der Mühl auf Karte anzeigen
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