„Vorsichtige Einschätzung, aber stabil“

Die Tiroler Industriekonjunktur läuft mit wenig Veränderung in das zweite Halbjahr 2014. Insgesamt hat sich die Stimmung im zweiten Quartal nicht dramatisch verschlechtert. "Viele Bereiche und Branchen spüren nach wie vor die schwächelnde Wirtschaftsentwicklung in Europa und weltweit. Der Großteil der Befragten ist jedoch gut in Fahrt, trotz Unsicherheitsfaktoren überwiegt die Zuversicht. Die Produktion gut auszulasten und auch höhere Preise am Markt durchzusetzen wird aber immer schwieriger. Der starke Rationalisierungsdruck erfordert höchste Anstrengungen, um auf den internationalen Märkten erfolgreich bestehen zu können", bringt der Tiroler Industriepräsident Dr. Reinhard Schretter die Ergebnisse auf den Punkt.
„Damit die Konjunktur den Wachstumspfad erreicht, muss auch im Inland gegengesteuert werden. Derzeit leisten wir uns zu viele strukturelle Fußfesseln: Hohe Kosten, mangelnde Flexibilität, Qualifizierungsdefizite, zu viel Bürokratie und aufgeblähte Strukturen. Reformtempo ist erforderlich. Es geht um die Entlastung des Faktors Arbeit, die nur durch mutige strukturelle Einschnitte möglich ist. Vermögenssubstanzsteuern lehnen wir ab. Sie sind Eigentums- und Jobkillersteuern, treffen den Mittelstand und gefährden Arbeitsplätze“, wünscht sich Präsident Schretter eine aktivere und vorausschauende Wirtschafts- und Strukturpolitik in Österreich.

Die Ergebnisse im Detail:

Mit 47 % "guten" und 52 % "zufriedenstellenden" Beurteilungen der Auftragslage herrscht eine verhalten optimistische Stimmung in den Unternehmen.
Bei den Auslandsaufträgen ist von den befragten Unternehmen - nach Beschäftigten gewichtet – kein einziges Unternehmen mit der Lage wirklich unzufrieden. 48 % bezeichnen ihre Exporte als gut, 52 % als saisonüblich. Was die Produktionstätigkeit in den nächsten drei Monaten anlangt, gehen 75 % von einer gleichbleibenden Kapazitätsauslastung aus. Mit einem spürbaren Produktionszuwachs rechnen dieses Mal nur noch 20 % - das ist allerdings um die Hälfte weniger als noch im vergangenen Quartal (45 %). Wenig tut sich auch an der Preisfront: Nur 11 % der befragten Tiroler Industriebetriebe können bei ihren Kunden moderate Preiserhöhungen durchsetzen. 78 % wollen wenigstens die aktuellen Verkaufspreise halten, 11 % sehen sich zu Reduktionen gezwungen. Für die Unternehmen bedeutet dies, dass sie alle Kostenpositionen mit äußerster Wachsamkeit im Auge behalten müssten. Dank der gegenwärtigen Situation glauben 76 % der befragten Unternehmen, den Beschäftigtenstandzumindest in den nächsten drei Monaten unverändert zu belassen. 21 % haben aber auch gemeldet, dass sie ihren Mitarbeiterstand ausweiten werden. Die Unternehmen suchen hier in erster Linie gut ausgebildete Fachkräfte.

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