7. Tiroler Dramatikerfestival

Facettenreich und souverän: Elke Hartmann und Klaus Beyer in ihrer Rolle als strauchelndes Mittelstandsehepaar. | Foto: FTI
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Furioser Auftakt mit Mirjam Zadras Gesellschaftssatire „Die Wut der Sanftmütigen“

Von Christine Frei. Ob sie nun wirklich einen anderen hatte, es sei dahingestellt, das urplötzliche Lächeln beim SMS-Lesen war zwar verdächtig, und die Nachbarin wusste es immerhin auch. Doch so richtig existenziell krisenhaft wird es ohnehin erst, als ein etwas zweifelhafter Handwerkertrupp Fenster und Türen aushängt und sich über Tage nicht mehr blicken lässt. Auf die partnerschaftliche folgt nunmehr die soziale Kälte. Die Rechnungen können sie ja schon längst nicht mehr bezahlen, zudem ist der Job weg, die Tochter mit einem etwas zwielichtigen Studenten durchgebrannt. Also machen sich die beiden irgendwann auf den Weg, geradewegs hinein in die Obdachlosigkeit. Selten wurden die manifesten Ängste und Ausbruchswünsche der Mittelschicht so treffend und gleichzeitig so süffisant auf den Punkt gebracht wie in „Die Wut der Sanftmütigen“. Und Regisseurin Judith Keller hat die Gesellschaftssatire der in Berlin lebenden Südtiroler Autorin Mirjam Zadra mit einem erstklassig zusammenspielenden Ensemble unglaublich inspiriert und spritzig umgesetzt. Noch zu sehen vom 10. bis 16. Mai im Freien Theater Innsbruck.

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