Wahre Liebe kennt kein Alter

Weiß auf sich aufmerksam zu machen: G. Gräfenberg als werbender Ralph und E. Bürcher als zunächst leicht indignierte Carol. | Foto: Kellertheater, G. Griessenböck
  • Weiß auf sich aufmerksam zu machen: G. Gräfenberg als werbender Ralph und E. Bürcher als zunächst leicht indignierte Carol.
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  • hochgeladen von Christine Frei

Mit „Noch einmal verliebt“ beschert das Kellertheater seinem sommerlichen Publikum einen hinreißenden Theaterabend.

Eigentlich würde jetzt ein Satz genügen: Lassen Sie sich das nicht entgehen, wenn zwei Schauspiel-Kaliber wie Eleonore Bürcher und Günter Gräfenberg sich für uns alle auf eine so bezaubernde Weise ineinander verlieben, dass man von der ersten Sekunde an wie gebannt ist von ihrem furiosen Spiel, wenn er als Ralph mit einem ordentlichen Maß an draufgängerischer Begeisterung und gleichzeitig viel augenzwinkender Selbstironie loslegt mit seinen Avancen, sie als Carol in ihrem Chanelkostümchen und mit rattenhaftem Chihuahua-Hündchen im Schlepptau die Augenbraue hebt und ihn dann gleich mal zurückweist ob seiner Anmache im Hundepark. Dann irgendwann der Satz der Sätze: „Ich habe nicht mehr viel Zeit.“ Worauf sie das Schlimmste befürchtet, er aber grinsend meint, er sei eben schon 76. „Noch einmal verliebt“ von Joe DiPietro ist sprichwörtlich ein Stück zum Verlieben. Mit ebenso witzigen wie herzerwärmenden Dialogen, einer ebenso besorgt wie ruppig querschießenden Schwester (Susanne Schartner), einer überaus überraschenden Wendung und einer der wohl schönsten Liebeserklärungen, die man je am Theater gesehen hat, für die der eine oder die andere von Ihnen möglicherweise ein Taschentuch benötigen wird.

Kellertheater Hausherr Manfred Schild hat dem Stück als Regisseur jedenfalls den letzten Schliff gegeben, nachdem Katharina Welser kurzfristig aus dem Projekt aussteigen musste. Er setzt dabei voll und ganz auf die jugendliche Spielfreude und lebenserfahrene Brillanz seiner beiden Hauptdarsteller, für die Bühnenbildner Helfried Lauckner – sonst Ausstattungsleiter am Großen Haus des TLT – eine sowohl farblich wie geometrisch aufs Äußerste reduzierte Bühne entworfen hat. Denn jedwede Deko würde ja doch nur vom Eigentlichen ablenken. Und wie sagte eine Besucherin beim Hinausgehen so treffend: „Das ist mal ein Stück, das Mut macht.“

Wo: Kellertheater, Adolf Pichler Platz 8, 6020 Innsbruck auf Karte anzeigen
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