Leserbrief: Bierstindl – ein bisschen Klarheit!

Die Unwissenheit und manchmal auch bewusst gestreute Falsch-Info zum Thema Bier­stindl ist haarsträubend. Tatsache ist: Der Verein Bierstindl hat 1992 das Haus übertragen bekommen. Netter Zug vom Land Tirol. Schon damals war Land Tirol wie Bierstindl klar, dass es wegen der desolaten Bausubs­tanz in spätestens zehn Jahren (2002) eine Generalsanierung braucht. In den letzten Jahren wechselten zudem gleich sechs Mal (!) die Kulturlandesräte. Die Verhandlungen zur Generalsanierung begannen stets aufs Neue – während das Gebäude mehr und mehr verfiel und Schulden gemacht werden mussten, um den Spielbetrieb zu sichern (das Land war über den Schuldenstand stets informiert). Im Sommer 2009 schien die längst überfällige Sanierung zum Greifen nah: Rechts-, Finanz- und Kulturabteilung gaben grünes Licht. Alleine Kulturlandesrätin Palfrader sperrte sich. Ende 2009 war – unter Einbindung des Landes – eine Umschuldung zur Hypo Tirol (grundbücherlich besichert) schon paktiert. Auch daraus wurde letztlich nichts. Nun hat das Bierstindl mit der Neuwahl des Vorstands, der Vorlage eines Kultur- und Betriebskonzepts sowie eines neuen Entschuldungsplans alle Ende 2009 vom Land geforderten Vorgaben erfüllt. Dass der Vorstand (ein renommierter Rechtsanwalt, ein Bankdirektor in Pension, ein pensionierter Abteilungsleiter in der Landeskulturabteilung) aus Sicht der Kulturlandesrätin ein „nicht schlüssiges Betriebskonzept“ abgeliefert hat, glaubt sie wohl selbst nicht.

Ich appelliere an die Vernunft der Kulturverantwortlichen in Tirol, sich mit allen Beteiligten an einen Tisch zu setzen. Es ist spät, aber nicht zu spät. Bei gutem – und vor allem politischen – Willen ist eine Lösung machbar. Die vielen KünstlerInnen, die ihren ersten Auftritt in Tirols einziger Kleinkunstbühne gehabt haben und alle jene, denen das Bierstindl noch die so wichtige „erste Chance“ bieten kann, aber auch die abertausenden Fans des „Schurkischen Kuno“ werden es zu schätzen wissen.

Markus Kozuh – Der Koschuh, Kabarettist

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