Tiroler Kapuziner beim Papst

Die Kapuziner-Missionare der Barmherzigkeit: v.l.n.r.: Br. Markus Kerschbaumer, Neumarkt (Südtirol), Br. Markus Kowalczuk, Wr. Neustadt, Br. Erich Geir, Fügen (Tirol).
5Bilder
  • Die Kapuziner-Missionare der Barmherzigkeit: v.l.n.r.: Br. Markus Kerschbaumer, Neumarkt (Südtirol), Br. Markus Kowalczuk, Wr. Neustadt, Br. Erich Geir, Fügen (Tirol).
  • hochgeladen von Sarah Schuller-Kanzian

„Gott will dir nur Gutes! Die Vergebung ist Zärtlichkeit von Gott her.“ so Papst Franziskus zu den Kapuzinern. „Seid Männer der Vergebung, der Versöhnung und des Friedens!“ Dieses Gute soll der Beichtvater den Beichtenden spüren lassen. Am 8. Februar feierte der Papst in Rom die Messe mit 1200 Mitgliedern aller Kapuzinerorden weltweit, davon neun Kapuzinern aus der Kapuzinerprovinz Österreich-Südtirol, 5 aus Tirol. „Man konnte in den Worten des Papstes spüren, dass er von der Seelsorge her kommt!“ beschreibt Br. Erich Geir aus Fügen in Tirol seine Eindrücke vom Treffen mit Papst Franziskus. Am Nachmittag folgte eine Begegnung mit den „Missionaren der Barmherzigkeit“ – von Ordensgemeinschaften und Diözesen ausgewählten Personen, zu denen auch Br. Erich und zwei weitere Kapuziner der Provinz Österreich-Südtirol gehören.

Einfühlsam sein

„Gottes Barmherzigkeit heißt für mich, dass er mein Leben trotz meiner Fehler und Schwächen annimmt!“, erklärt Br. Erich. „Der Papst hat uns sehr ans Herz gelegt, einfühlsam zu sein.“ Für Menschen da zu sein und sie zu begleiten ist Br. Erich seit Jahren ein Herzensanliegen. Er tut das auf vielfache Weise: Als Priester und Seelsorger den ihm anvertrauten Menschen gegenüber, als Kapuziner seinen Mitbrüdern. Im slw Soziale Dienste der Kapuziner ist er der Leiter des Pastoralteams. 2014 wurde er in den Provinzrat der Kapuziner (das Leitungsgremium der Ordensprovinz) gewählt und ist so auch mitverantwortlich für das Wohl seiner ganzen Provinzgemeinschaft. „Ich möchte in diesem Jahr jenen, die mir anvertraut sind, mein Herz besonders öffnen!“ so Br. Erich. „Was Versöhnung in der traditionellen Form des Bußsakraments, betrifft, besteht bei uns in Österreich geringes Interesse. Da braucht es Bewusstseinsbildung und für uns Seelsorger ein Stück Nachdenken und Umlernen.“ Das von Papst Franziskus ausgerufene Jahr der Barmherzigkeit soll auch das Beichtsakrament neu zugänglich zu machen. Mit den Worten von Papst Franziskus: „Wer in den Beichtstuhl kommt, der sucht Bestärkung, Vergebung, den Frieden im Herzen.“

„Barmherzigkeit“ ist Grundauftrag der Kapuziner

Die Begegnung mit dem Papst und der Gottesdienst stehen im Zusammenhang mit dem von Papst Franziskus ausgerufenen „Jubiläum der Barmherzigkeit“. Als franziskanischer Orden haben die Kapuziner seit ihrer Gründung den Auftrag, für Menschen da zu sein, ihnen Zeit und Aufmerksamkeit zu schenken – in der Sprache der Kirche: die „Barmherzigkeit Gottes“ erfahrbar machen. „Das Jahr der Barmherzigkeit mahnt uns, mehr Taten zu setzen als Worte zu sprechen!“ sagt dazu Br. Lech Siebert, Provinzial (Ordensoberer) für Österreich und Südtirol. „Das betrifft unseren Umgang mit Bedürftigen und geflüchteten Menschen mindestens genauso wie unseren Dienst im Beichtstuhl.“ Die ausgewählten „Missionare der Barmherzigkeit“ hatten in Rom ein dichtes Programm: Am Dienstagfrüh der Gottesdienst mit Papst Franziskus, Br. Mauro Jöhri, dem Generalminister (Ordensoberen weltweit) der Kapuziner und Ordensmitgliedern aus aller Welt, dann das gemeinsame Durchschreiten der „Pforte der Barmherzigkeit“ beim Petersdom und abends die Audienz bei Papst Franziskus. Am Abend des Aschermittwochs fand dann die offizielle „Aussendung“ der Missionare durch den Papst statt.

Reliquien des Kapuziners Padre Pio in Rom

„Eure Kapuzinertradition ist eine Tradition des Vergebens. Unter euch gibt es so viele gute Beichtväter.“ erklärt Papst Franziskus in seiner Predigt weiter. Auch die Reliquien zweier heiliger Kapuziner wurden für die am Aschermittwoch stattfindende „Aussendung“ der Missionare nach Rom geholt: Padre Pio (1887-1968) und Leopold Mandic (1866-1942). Beide waren beliebte Beichtväter. An diese Tradition sollen die Kapuziner auch heute anschließen.

Wer Aussprache oder seelsorgliche Begleitung sucht, kann Br. Erich über sein Gemeinschaft in Fügen oder das slw kontaktieren: http://fuegen.kapuziner.atbzw. http://www.slw.at
Mehr Informationen: www.kapuziner.at

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.