Energie AG eröffnet größtes Blockheizkraftwerk Österreichs in Kirchdorf

Von links: Adolf Punz, LA Christian Dörfel, Andreas Kolar, Karl Wetzlmayer, Generaldirektor Leo Windtner, Josef Füreder, Bürgermeister Wolfgang Veitz | Foto: Foto: Heim
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Die Energie AG Oberösterreich Wärme GmbH hat die bestehenden Turbinenanlagen im Heizkraftwerk Kirchdorf an der Krems durch eine neue hocheffiziente Blockheizkraftwerk (BHKW)-Anlage ersetzt. Heute wurde die Kraftwerksanlage feierlich eröffnet.

Generaldirektor Leo Windtner: „In Zeiten, in denen Energieeffizienzmaßnahmen besonders wichtig sind, gehört die Erzeugung von Fernwärme mittels Kraft-Wärme-Kopplung zu den Schlüsseltechnologien.“

Finanzvorstand Andreas Kolar: „Das Projekt in der Fernwärmehauptstadt Kirchdorf ist ein Musterbeispiel an Energieeffizienz und setzt zugleich Maßstäbe bei der Schonung der Umwelt.“

Um auch zukünftig eine 100-prozentige Versorgungssicherheit bei gleichzeitig höchster Umweltfreundlichkeit garantieren zu können, hat die Energie AG die Turbinenanlagen im Fernheizkraftwerk in Kirchdorf erneuert. Die alten Dampfkessel und Dampfturbinen stammen noch aus den Jahren 1967 und 1973. Mit der neuen, hochmodernen Blockheizkraftwerk-Anlage verfügt Kirchdorf über das größte Blockheizkraftwerk Österreichs. Dazu wurde eine neue Maschinenhalle an das bestehende Kraftwerksgebäude angebaut. Das Investitionsvolumen beläuft sich auf mehr als zehn Millionen Euro.

„Kirchdorf ist unser Traditionsstandort, weil wir hier 1977 mit der Wärmeversorgung begonnen haben“, sagt Energie AG-Generaldirektor Leo Windtner. Mit der neuen Anlage ist die Zukunft der Wärmeversorgung nachhaltig abgesichert. „Gerade in Zeiten, in denen Energieeffizienzmaßnahmen besonders wichtig sind, gehört die Erzeugung von Fernwärme mittels Kraft-Wärme-Kopplung zu den Schlüsseltechnologien und vereint viele Kundenvorteile: maximale Verfügbarkeit bei vertretbaren Kosten und höchstmöglicher Schonung der Umwelt“, sagt Windtner.

Moderne Motoren sorgen für höchste Wirkungsgrade

Bei der Kraft-Wärme-Kopplung wird gleichzeitig Wärme und Strom produziert. Basis hierfür ist die Verbrennung von Energieträgern, im BHKW Kirchdorf kommt Erdgas zum Einsatz. Ein Generator wird vom Motor zur Stromerzeugung angetrieben. Die beim Prozess entstehende Abwärme des Motors sowie des Rauchgases wird für das Erhitzen des Wassers im Fernwärmenetz genutzt.

Das neue Blockheizkraftwerk besteht aus drei Gasmotoren der Firma „GE Jenbacher“, wobei jeder eine elektrische Leistung von 4.400 kW und eine thermische Leistung von 4.440 kW aufweist. Der elektrische Wirkungsgrad beträgt über 45 Prozent, der Wirkungsgrad des Gesamtsystems erreicht 90 Prozent. Zusätzlich zu der eigenen Wärmeerzeugung werden ca. 12 % der jährlichen Wärmeabgabe in das Kirchdorfer Fernwärmenetz in Form von Abwärme des angrenzenden Zementwerkes genutzt.

Blockheizkraftwerke bieten optimale Effizienz. Die eingesetzte Energie wird fast vollständig in nutzbare Energie in Form von Wärme und Strom umgewandelt. „Die CO₂-Emissionen verringern sich gegenüber konventioneller Energieerzeugung aus Kraftwerken und Heizungsanlagen um bis zu 60 Prozent. Die Erneuerung der Kraftwerksanlage führt somit gemeinsam mit der Abwärmenutzung des Zementwerkes zu einer weiteren Optimierung des Energieeinsatzes und einer Reduktion der spezifischen CO2-Emissionen“, so das ressortzuständige Vorstandsmitglied der Energie AG, Andreas Kolar.

Neuer Fernwärmespeicher hilft bei Optimierung der Wärmeversorgung
Das Projekt wurde in kurzer Bauzeit realisiert. So dauerte es ca. 1 Jahr vom Baubeginn bis zum ersten Start der Motoren im November 2012 bzw. bis zum Probebetrieb im Dezember 2012. Der Vollbetrieb läuft von Beginn an ohne Komplikationen seit Jänner dieses Jahres. Als zusätzliche Effizienzmaßnahme zu den Gasmotoren wird derzeit ein Fernwärmespeicher zur Pufferung der schwankenden Lasten aus dem Fernwärmenetz installiert. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Maschinen flexibel einsetzbar sind. Die Anfahrzeit von Stillstand auf Volllast dauert lediglich fünf Minuten. Gemeinsam mit dem Fernwärmespeicher können so die Gasmotoren optimal auf wechselnden Wärmeverbrauch des Fernwärmenetzes und auf die Anforderungen seitens der Stromerzeugung reagieren. Der Einsatz der Spitzenkessel für die Wärmeerzeugung kann aufgrund der neuen Anlagenkonstellation zukünftig noch besser gestaltet werden.

Der GE Jenbacher Gasmotor J624 GS (24 Zylinder) stellt einen Quantensprung in der Gasmotoren-Technologie dar. Der Motor zeichnet sich vor allem durch hohe Wirkungsgrade und die daraus resultierende hohe Energieeffizienz aus. „Aus wirtschaftlicher Sicht ist dieses Projekt sehr zu begrüßen, denn durch das hoch moderne Blockheizkraftwerk ist der effiziente Einsatz von Ressourcen sichergestellt. Mit diesen drei Motoren können in Zukunft rund 75 Prozent der Fernwärme erzeugt werden“, so Kolar weiter.

95 Prozent Anschlussdichte im Versorgungsnetz machen
Kirchdorf zur rot-weiß-roten Fernwärmehauptstadt

Das Versorgungsgebiet Kirchdorf, Micheldorf und Schlierbach ist das älteste Fernwärmenetz der Energie AG. Seit dem Versorgungsbeginn im Jahr 1977 hat die Energie AG Wärme in dieser Region eine Anschlussdichte von über 95 Prozent erreicht, das sind rund 1.400 versorgte Kundenanlagen.

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