Borkenkäfer: Zerstörer und Erneuerer gleichermaßen

Tote Bäume fördern neues Leben. Die `Zerstörung´ ist aber für viele ein rotes Tuch.
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BEZIRK (wey). Auf 75 Prozent der Fläche des Nationalparks Kalkalpen greift der Mensch nicht regulierend ein. In dieser Kernzone können sich wieder Lebensräume entwickeln, die sich wesentlich von den Kulturlandschaften unterscheiden, die der Mensch prägt. "In Österreich gibt es nur mehr 0,5 Prozent der Waldfläche, die man als urstämmig bezeichnen kann", erklären Forstmeister Hans Kammleitner vom Nationalparkbetrieb der Bundesforste und Franz Sieghartsleitner vom Nationalpark Kalkalpen unisono. Ein Beispiel dafür ist das Totholz, das nicht entnommen wird. "Bäume dürfen hier alt werden und sterben, wie und wann es der Lauf der Natur vorsieht", erklären die beiden. "Die meisten Menschen sehen die toten Bäume allerdings nicht gern. Die `Zerstörung´ wirkt bedrohlich. Für viele Lebewesen ist sie jedoch von großem Nutzen." Hier kommt auch der Borkenkäfer ins Spiel. Nach den Sturmkatastrophen 2007/2008 haben sich die wenige Millimeter großen Käfer stark vermehrt und großflächig Fichten zum Absterben gebracht. Die Stürme Kyrill und Emma warfen im Nationalpark rund 35.000 Fichten um und beschädigten unzählige weitere.

"Beobachten akribisch"
Durch die geschwächten Bäume vermehrte sich der Käfer rasant. Heute ist die Anzahl wieder auf das Niveau der Jahre vor den Stürmen gesunken. "Mittlerweile wachsen bereits wieder Keimlinge und Jungbäume in großer Anzahl. Es kommen auch wieder mehr Laubbäume auf", sagen Kammleitner und Sieghartsleitner.
Fakt ist aber, dass der Fichtenborkenkäfer in den Wirtschaftswäldern großen Schaden anrichten kann. Wenn er sich über die Nationalpark-Grenzen auf die umliegenden Wälder ausbreitet , werden im Randbereich zum Schutz der Nachbarn Maßnahmen gegen den Borkenkäfer gesetzt. "Wir beobachten die Borkenkäfer-Situation akribisch", erklärt Franz Zehetner, Leiter des Forstdienstes der BH Kirchdorf. "Im Vorjahr hat der Nationalparkbetrieb der Bundesforste 500 Festmeter Befall auf 20.000 Hektar Fläche festgestellt. Das entspricht dem Durchschnittswert der österreichischen Forstwirtschaft. Trotzdem muss alle vier Wochen bekanntgegeben werden, wieviel Neubefall es gibt. Sobald dieser mehr als 2000 Quadratmeter Fläche überschreitet, wird beratschlagt, welche Maßnahmen es geben muss. Wir schauen ihnen genau auf die Finger."

Fotos: NP/Sieghartsleitner

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