Spurensuche Tatort Kirchdorf
Jasmin Piesinger ist eine von nur fünf Spurensicherern bei der Polizei im Bezirk Kirchdorf.
BEZIRK (sta). In den Fernsehkrimis brauchen die Kommissare bei der Aufklärung von Straftaten meistens nur eineinhalb Stunden, das ist aber in der Wirklichkeit oft ein langer, aufreibender Prozess, der viel Geduld und das genaue Betrachten auch von vielen Kleinigkeiten erfordert.
Seit sechs Jahren ist die 33-jährige Polizistin Jasmin Piesinger am Dienstposten in Kremsmünster stationiert. Vor drei Jahren machte sie die Ausbilung zum Bezirks-Spurensicherer in der Landeskriminalabteilug (LKA) in Linz. Sie ist eine von fünf Beamten im Bezirk Kirchdorf, die mit Spezialkoffer, Pinseln, Lupe und Fotoausrüstung an Tatorten unterwegs sind. Dabei ist sie auf der Suche nach verwertbaren Spuren und sichert DNA-Proben.
Nicht immer ist ihre Arbeit etwas für gute Nerven. "Es ist nicht angenehm bei der Ermittlung von Todesfällen, wenn ich etwa Fingerabdrücke an Leichen nehmen muss", so Piesinger. Dennoch überwiegt die Freude an der kriminalistischen Arbeit.
"Man weiß bei diesem Job einfach nie, was einem am nächsten Tag erwartet. So bleibt es spannend." So manchen Kriminellen hat die Kremsmünsterin schon überführt. Erst im Vorjahr, konnte sie einem 24-jährigen Einbrecher in eine Trafik in Wartberg das Handwerk legen. Überwachungskameras brachten Hinweise auf die Schuhe des Täters. Derartige Stiefel standen auch vor der Wohnungstür eines Beschuldigten. Piesinger konnte kleinste Teile von Glassplittern auf der Sohle feststellen.
"Die Glasreste im Profil waren so klein, dass man sie nur unter genauerster Betrachtung gesehen hat." Nach einem forensischen Glasvergleich mit dem eingeschlagenen Fenster am Tatort war schnell klar: Der Täter war gefasst. Inzwischen wurde der Mann auch rechtskräftig verurteilt. "Nicht jeder ist als Spurensicherer bei der Polizei geeignet. Man muss schon eine kriminalistische Ader haben und auch Interesse dafür mitbringen", sagt Bezirks-Polizeikommandant, Franz Seebacher."
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